Ein Zurück mit Auflagen

BINSFELD. (ger) Nach der Einwohnerversammlung am Freitag beschloss der Binsfelder Gemeinderat, den Widerspruch zum Ausbau der amerikanischen Air Base Spangdahlem unter Auflagen zurückzuziehen.

Im Anschluss an die Einwohnerversammlung am vergangenen Freitag (der TV berichtete) gab es in der folgenden Gemeinderatssitzung keine große Diskussion mehr. Zwei Räte meldeten sich zu Wort. Die eine der Wortmeldungen führte zu einer Ergänzung der Beschlussvorlage in puncto Emissionsmessung. Gegenstand der Sitzung war die Beschlussvorlage, in der der Ortsbürgermeister ermächtigt wird, den Widerspruch gegen den Ausbau der Airbase Spangdahlem im Benehmen mit den Beigeordneten zurückzunehmen unter der Voraussetzung, dass die luftverkehrsrechtliche Genehmigung ergänzt wird. Mit 12 Ja-Stimmen der 16 anwesenden Stimmberechtigten wurde der vorgestellte Antrag angenommen. Drei Mitglieder stimmten mit Nein. Ein Mitglied enthielt sich der Stimme. Drei Din-A4-Seiten umfasst die detaillierte Beschlussvorlage. Die wesentlichen Punkte, die der Gemeinderat als Ergänzung zur luftverkehrsrechtlichen Genehmigung forderte, sind: Der Betriebsablauf soll beschränkt werden auf vier bis sechs Frachtflugzeugbewegungen pro Tag in Friedenszeiten. Auf der US-Air Base werden keine Transportmaschinen stationiert. Bis 2006 erfolgt die Ausmusterung von veralteten, lauten und emissionsträchtigen Flugzeugen (C 141), sowie der 14 schlechtesten C 5. Die vorhandenen Flugzeuge werden mit leiseren Triebwerken ausgestattet. Moderne Flugzeuge vom Typ C 17 werden vermehrt eingesetzt. Von den Tankflugzeugen der Typen KC 10 und den bis zu 40 Jahre alten KC 135,die nach Angaben der Flugplatzzeitung "Eifel-Times" in Spangdahlem stationiert werden, ist in diesem Zusammenhang nicht die Rede.Schutzwände sollen Lärm eindämmen

Weierhin soll es nur noch einen Triebwerksprobelaufstand statt der geplanten zwei geben. Die Flugzeuge werden nach Angaben der amerikanischen Streitkräfte mit einem Stellwinkel von ungefähr 45 Grad zur Startbahn aufgestellt. Gleichzeitig wird eine 75,25 Meter lange und 6,35 Meter hohe Abschirmwand aus Stahl und Stahlbeton errichtet. Durch die vorgesehene 45-Grad-Stellung reduziert sich laut Papier der Spitzenlärmpegel bei Probeläufen an Kindergarten und Grundschule von 71,7 Dezibel auf 63,8 Dezibel. In dem Beschluss des Gemeinderates heißt es weiter: "Darüber hinaus werden durch die vorgesehene Schutzwand die Immissionen für den Ort Binsfeld wirksam vermindert und die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte ebenfalls wesentlich unterschritten. (...) Die krebserzeugende Chemikalie Benzol ist in JP 8 aus technischen Gründen in einer 40-fach niedrigeren Konzentration als in dem handelsüblichen Ottokraftstoff enthalten. (...) Mit den Aufzeichnungen von Emissionen ist das Landesamt für Umweltschutz derzeit aktiv beschäftigt. Derzeit werden über einen Zeitraum von einem Jahr Basisdaten gesammelt. Nach dem erfolgten Flugplatzausbau werden zur Herstellung eines Vergleiches wieder ein Jahr lang Daten gemessen." Die letzt genannte Forderung wurde während der Ratssitzung um eine längerfristige Messung ergänzt, sofern diese notwendig werde. Den Widerspruch gegen den Ausbau hatte der Gemeinderat eingelegt, nachdem er in einer Sitzung Ende Oktober 2002 festgestellt hatte, dass im Rahmen des Ausbaus keine Maßnahmen zur Eindämmung des Bodenlärms und zur Reduktion der Schadstoffentwicklung vorgesehen waren.

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