Bitburg. (kah) Trotzdem zur Schule gehen? Oder sicherheitshalber lieber zu Hause bleiben?

Diese Frage stellen sich seit mehreren Tagen Eltern und Schüler in rund 1000 Haushalten des Bitburger Landes. Spätestens heute Morgen müssen sie eine Antwort darauf finden. Denn für heute hat ein Schüler des St.-Willibrord-Gymnasiums vor rund einer Woche einen "Amoklauf" angekündigt. Im Eingangsbereich der Schule war die Drohung auf eine Schulbank gekritzelt worden. Unterzeichnet mit einem falsch geschrieben Namen.

Weil die Ermittlungen noch in vollem Gange sind, will weder die Polizei noch die Schulleitung Näheres erläutern. Allerdings sagt Friedel Jäger, Chef der Bitburger Polizei, dass es sich wohl nie um eine wirkliche Bedrohung im Sinne eines Amoklaufs gehandelt habe. Die Polizei werde für den heutigen Dienstag angemessene Maßnahmen treffen.

Die Schulleitung hat in einem Elternbrief über die Situation informiert und den Eltern freigestellt, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken wollen oder nicht. Schulleiter Kurt Metrich betont allerdings, dass es sich um einen ganz normalen Schultag handele.

Dass nicht alle Schüler dies so sehen, zeigt auch die Diskussion, die sich im Internet nach der Berichterstattung des Trierischen Volksfreunds entwickelt hat. Während einige der anonymen Schreiber angeben, den vermeintlichen "Amokläufer" zu kennen und entwarnen ("Ich kenn ihn persönlich und er würde so was niemals machen"), sind andere der Meinung, dass man all dies, auch wenn es sich vermutlich nur um einen "saublöden Streich" handele, nicht zu locker sehen dürfe. Für die fast 1000 Schüler, für ihre Eltern und wohl auch für die Lehrer wird dieser Dienstag wohl kein ganz gewöhnlicher Schultag.