Ein gutes Jahr für die Weltkirche

TRIER. Bischof Reinhard Marx hatte eingeladen – und mehr Gäste als üblich kamen zum traditionellen Empfang zum Jahreswechsel am Silvestertag in den Bischofshof.

Für die katholische Kirche sei es "ein ganz ereignisreiches Jahr gewesen", sagte Bischof Reinhard Marx am Samstag während des traditionellen Silvesterempfangs im Bischofshof. Georg Holkenbrink, seit einem Jahr Generalvikar, fiel erstmals die Rolle zu, die Schar der Gäste zu begrüßen, unter ihnen kirchliche Würdenträger, Vertreter der Gremien der Diözese sowie der kirchlichen Einrichtungen und Dienststellen. Der neue Pontifex Benedikt XVI. und auch das Sterben von Papst Johannes Paul II. "haben sehr viel Bewegung ausgelöst", hob der Bischof in seiner Ansprache hervor. Neben vielen Emotionen habe er dabei auch eine große Anteilnahme festgestellt. Ein "ganz herausragendes Ereignis", mit positiven Auswirkungen bis ins Bistum Trier, sei der Weltjugendtag in Köln gewesen. Viele halten am Glauben fest

"Wenn ich auf die weltkirchliche Ebene zurückschaue, war es ein gutes Jahr" - auch wenn nicht alle Probleme hätten gelöst werden können, sagte der Kirchenmann. Ernüchternd war indes die Einschätzung des Bischofs zu den Gläubigen und Gottesdienstbesuchern: Beide Zahlen nähmen ab, wie die Anzahl der in der Region lebenden Menschen insgesamt. Er erfahre aber immer wieder, "dass viele, viele Menschen weiterhin am christlichen Glauben festhalten wollen". Die in Gang gesetzten Reformen und Neuorganisationen seien auf einem "guten Weg", so der Bischof, aber: "Wir machen nicht jeden Blödsinn mit." Es gehe nicht nur um reine Struktur-Veränderungen, sondern auch darum, "was will uns Gott in dieser Zeitstunde als Volk Gottes im Bistum Trier sagen?" Bei aller Sorge, "auch im Blick auf das Bistum", stimmten ihn das Engagement der Menschen in den kirchlichen Diensten und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr zuversichtlich. Marx zur Politik: "Die große Zahl der Menschen, die keine Arbeit haben, macht mir Sorge und Angst." Hoffnungen setze er in die neue Bundesregierung. Der Katholikentag vom 24. bis 28. Mai in Saarbrücken werde ein Großereignis, "wo wir noch mal zeigen können, was wir in Gang bringen können, wenn wir Gastgeber für die ganze katholische Kirche in Deutschland und die europäischen Nachbarländer sind", richtete Marx seinen Blick in das neue Jahr. Nach den "großen Events" des vergangenen Jahres beginne jetzt die Kleinarbeit für eine gute pastorale Zukunft. In seiner Silvesterpredigt im Jahresschlussgottesdienst im Dom bezog der Bischof Stellung zur Zukunft der Katechese und ging der Frage nach, warum es gut sei, ein Christ zu sein, wie man Christ werde und es gut bleiben könne. Zu seinem ganz persönlichen Silvesterabend verriet der Bischof dem TV, dass er in einer kleinen Runde feiern werde. "Wir werden gemeinsam gut essen und uns das Feuerwerk anschauen. "Ich liebe es schon, wenn ein paar Raketen geschossen und ein paar Knaller gezündet werden."

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