Ein neues Ziel: Das Ehrensiegel

Zum ersten Mal war ich bei der Eröffnung des Folklore-Festivals. Sonst kam man da ja auch als Normalsterblicher nicht hin. Angeblich soll's in den letzten Jahren bei den Eröffnungfeiern im Haus Beda auch immer heiß gewesen sein, weil's da ja keine Klimaanlage gibt.

Im Festzelt brauchte man die am Donnerstag nicht, denn es wurde ziemlich kühl und Walburga fing in ihrem Sommerkleid prompt an zu frieren und wollte nach Hause, noch bevor die Kapelle ihr gesamtes Repertoire gespielt hatte. Mit dem Wunsch war sie aber nicht allein. Das soll angeblich bei den Empfängen im Haus Beda anders gewesen sein. Da gab's das Bier aber auch kostenlos. Bei mir hatte die kühle Luft eine andere Wirkung: Sie machte mich wach, zumal ich mich unter all den Veteranen von jenseits der Sauer - und meistens auch jenseits der 80 - richtig jung gefühlt hab. Ich bin dann trotzdem mit meiner Frau nach Hause gegangen. Der Abend könnte aber noch ein Nachspiel haben: Walburga wünscht sich nämlich, dass ich auch das Ehrensiegel der Stadt Bitburg bekomme. Die schöne Urkunde hat's ihr angetan. Wie ich das anstellen soll, ist mir ein Rätsel. Anders als Georges Calteaux kenn' ich weder den Großherzog, noch Frau Niewo und 20 000 Bauernhäuser in der Region werd ich wohl auch in diesem Leben nicht mehr renoviert bekommen. Was ich schaffen könnte, wären 20 000 Stubbi, damit macht man sich ja auch um Bitburg verdient. Ich werd jedenfalls beim Folklore-Festival schon mal ein wenig dran arbeiten und ab jetzt eine Strichliste führen.

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