Ein stimmgewaltiger Regent

JÜNKERATH. (sei) Die Ungewissheit an der Oberen Kyll ist vorbei: Prinz Martin I., mit bürgerlichem Namen Dederichs, führt das Jünkerather Narrenvolk durch die Session.

Bei der Inthronisation des neuen Prinzen in Jünkerath platzte der Landgasthof aus allen Nähten. Von rundherum waren Prinzen, Prinzessinnen, holde Lieblichkeiten, Tollitäten, Jungfrauen, Bauern, Garden, Tanzgruppen und Abordnungen närrischer Korporationen nach Jünkerath gekommen. Sie machten dem neuen Herrscher übers närrische Volk ihre Aufwartung. Zuvor war der noch amtierende Prinz Reiner I. der Insignien entledigt worden. Präsident Wolfgang Bauschen vom Karnevalsverein, Conférencier Harald Heinzen und der neue Prinzenführer Dieter Klaus plauderten einige Interna über die Prinzensuche und die Vita ihres neuen Oberhauptes aus. In der vergangenen Session war der Auserwählte ein echter Hesse. Martin I. ist ein ehemaliger Nordrhein-Westfale aus dem benachbarten Berk, der aber schon seit 26 Jahren seine Brötchen bei einem Jünkerather Autohaus verdient. Bei den Prümer "Kalimba-Singers" ist er ebenso aktiv wie im Glaadter Kirchenchor. Seinem närrischen Volk lässt er an der Oberen Kyll viel Freiheit, denn seine verkündete Losung lautet: "Karneval fiere, ejahl op welche Art, hie an d‘r Kill, in Jünkerath und Jelaadt". Ortsbürgermeister Rainer Helfen ließ es sich nicht nehmen, dem neuen Regenten die schwere Ordenskette um den Hals zu hängen. Für Prinzenfrau Petra gab es Blümchen in "rut und wies" vom Vorsitzenden Wolfgang Bauschen. Die Gäste aus Mürlenbach, Hillesheim, Stadtkyll, Schüller, Gerolstein, Dickerscheidt, Prüm, Sieberath, Olzheim, Blankenheimerdorf, Gönnersdorf, Walsdorf und Eiserfey bekamen Orden im Design der vom Prinzen favorisierten "Nopelmarke". Umrahmt wurde die Proklamation von einem abwechslungsreichen karnevalistischen Programm, an dem sich besonders die Tanzgruppen beteiligten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort