Ein toter Fuchs in Plütscheid und viele Fragen

Plütscheid · Die Mutter von fünf Welpen ist im Geweberwald unerlaubt erschossen worden - sagen die Anwohner. Sie kümmern sich jetzt um den Nachwuchs. Genau das könnte den Jungen aber schaden.

 Auf diesem Bild spielt der Fuchswelpe noch neben seiner Mutter im Geweberwald – wenige Zeit später ist sie tot. Was nun mit den Welpen geschehen soll, darüber gehen die Meinungen auseinander. Foto: Privat

Auf diesem Bild spielt der Fuchswelpe noch neben seiner Mutter im Geweberwald – wenige Zeit später ist sie tot. Was nun mit den Welpen geschehen soll, darüber gehen die Meinungen auseinander. Foto: Privat

Foto: (e_eifel )

Freitags laufen die Fuchswelpen noch hinter ihrer Mutter an der L 12 entlang durch den Geweberwald. Samstag sieht keiner die Fuchsfamilie. Am Sonntag schließlich entdeckt eine Anwohnerin die tote Fuchsfähe vor ihrem Bau. Einer der Welpen streckt seine Schnauze kurz aus der Höhle heraus, die anderen verstecken sich wohl. So schildert die Anwohnerin die Szene. Die Fuchsfamilie hatte es zu einiger Berühmtheit geschafft (der TV berichtete); Jeden Abend waren die Tiere am Straßenrand oder an ihrem Bau, knapp neben der Straße, zu sehen. Scheu vor Menschen hatten sie kaum.

Eigentlich schießen Jäger regelmäßig Füchse, um etwa Rebhühner oder Rehe zu schützen. Aber dieser Fuchs durfte nicht durch Menschenhand sterben. Denn zwischen 28. Februar und 1. August herrscht Schonzeit für die Tiere. So steht es in der Landesjagdverordnung. Die Anwohnerin, die ihren Namen nicht nennen will, meinte erkannt zu haben, dass es sich bei der Wunde an der Brust des Fuchses um eine Schusswunde handelt. Das aber kann der Kreisjagdmeister Gerd Grebener nach Vorlage einiger Fotos nicht mit Sicherheit bestätigen.

Den Fuchs haben Nachbarn inzwischen begraben. Wie die Polizei Prüm auf Anfrage mitteilt, liegt eine entsprechende Anzeige vor. Ob der mögliche Schütze je gefunden werde, sei aber fraglich.

Wenn die Fuchsfähe erschossen wurde, handelt es sich um ein Schonzeitvergehen, sagt Grebener. Jemand, der für dieses Jagdrevier nicht zuständig ist, macht sich außerdem der Wilderei schuldig und kann dadurch etwa seinen Jagdschein verlieren.

Und die Welpen? Die bekommen jetzt Hunde- und Katzenfutter von den Nachbarn. Einige legen es direkt vor den Bau. Andere verteilen es im Wald um den Bau, um die kleinen Füchse nicht zu zahm werden zu lassen. Doch Kreisjagdmeister Gerd Grebener sagt: "Beides ist falsch." Oft beteiligten sich nämlich Rüden an der Aufzucht der Fuchsjungen. Wenn das Futter und die Jungen aber nach Mensch röchen, machten sich Füchse oft aus dem Staub und ließen ihre Jungen zurück. Das Füttern von Wildtieren ist zudem verboten. Wurde der Fuchs tatsächlich erschossen, so wurde ihm wohl zum Verhängnis, dass er kaum noch Angst vor Menschen hatte. Jagdmeister Grebener sagt: "Eigentlich sollte man Wildtiere nicht füttern und ihnen schon gar nicht nahe kommen."

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