Einbruchserie in Mainz längst Chefsache

DAHNEN/DASBURG/MAINZ. Die Einbruchserie im Islek versetzt die Bewohner nach wie vor in Angst und Schrecken. Die CDU-Landtagsabgeordneten Mathilde Weinandy und Michael Billen fordern die Landesregierung auf, die Polizei Prüm grundsätzlich personell zu verstärken.

"Die Angst ist nach wie vor riesengroß." Peter Philippe, Ortsbürgermeister in Dahnen, bringt auf den Punkt, was viele Bewohner der Grenzdörfer an der Our zurzeit fühlen. Deshalb ist zumindest in Dahnen und Dasburg sicher: Die Bürgerwehren liegen weiter auf der Lauer und arbeiten auch künftig eng mit der Polizei zusammen, was beruhigend wirkt. Denn die hat seit etlichen Tagen ihr Personal massiv verstärkt, sogar Hundeführer sind inzwischen unterwegs. Und obwohl im Raum Dahnen, Dasburg und Preischeid seit einigen Tagen kein Delikt mehr gemeldet wurde, sind die Islek-Bürger durch die neuerlichen Einbrüche in Gentingen und Wallendorf sowie in Bettel (Luxemburg) nach wie vor alarmiert.Dahnen hat Personal verstärkt

In Dahnen ist die Bürgerwehr inzwischen im Durchschnitt mit neun Mann unterwegs, zumal in der Nacht zum Donnerstag noch einmal der verdächtige Lichterschein einer Taschenlampe entdeckt wurde. Die Dasburger haben es in den vergangenen Tagen derweil etwas ruhiger angehen lassen. Dort ist die Bürgerwehr zwar nach wie vor im Einsatz, doch mit "heruntergefahrenem Personalbestand", wie der Beigeordnete Erwin Scherr mitteilte. Außerdem: "Wir müssen mal etwas verschnaufen." "Die Bürger und Bürgerinnen fühlen sich nicht mehr sicher und sind besorgt, wie es weiter gehen soll", schreibt die Landtagsabgeordnete Mathilde Weinandy unterdessen in einem Brief an den rheinland-pfälzischen Innenminister, Walter Zuber (SPD). Eines der größten Probleme sieht Weinandy in der "Unterbesetzung der Polizeiinspektion Prüm". Dort fehlten die erforderlichen Polizeibeamten, um in der Nacht mit zwei Streifen Präsenz zu zeigen. Weinandy: "Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Polizeiinspektion Prüm nachts nur über eine Streife verfügt." Dies erleichtere den Einbrechern natürlich das Geschäft, weiß die Abgeordnete und ergänzt: "Befindet sich eine Streife im Bereich der Oberen Kyll und muss dann an die belgische Grenze fahren, bleibt wegen der weiten Entfernung und schlechten Erreichbarkeit genügend Zeit für einen Abzug der Täter ins benachbarte Belgien."Zuber lässt sich Rapport erstatten

Ins gleiche Horn stößt der Abgeordnete Michael Billen. Er hat Minister Zuber um vier zusätzliche Personalbesetzungen bei der Polizeiinspektion Prüm gebeten. Billen: "Dies erfüllt die Anforderungen der Personalzumessungskommission zwar nicht, würde aber zumindest die größte Not in der Polizeiinspektion Prüm lindern." Im Mainzer Innenministerium ist man ob der jüngsten Ereignisse ebenfalls aufgeschreckt. Minister Zuber persönlich gab sich erst vor Wochenfrist in einem TV -Interview bestens informiert. Gleichzeitig hatte er auf die personelle Verstärkung in der aktuellen Situation verwiesen und klar gemacht, dass er ein Gegner von Bürgerwehren sei. Fest steht derweil, dass die Einbruchserie im Islek längst zur Chefsache erklärt worden ist und der Minister sich täglich Rapport erstatten lässt. Nach der Serie von Fahrzeugaufbrüchen steigen auch die Sorgen im Prümer Land. In Prüm war schon die Rede von einzelnen Personen, die nachts Streife laufen wollten. Von der Gründung einer Bürgerwehr ist in Prüm derweil noch nichts bekannt. Die Polizeiinspektion Prüm und die Beratungsstelle der Kriminalpolizei Trier informieren heute um 15 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Dasburg unter dem Motto "Wir wollen, dass Sie sicher leben".

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