Eindeutiger geht’s nicht

FLIESSEM. Die Erschließungsarbeiten im Gewerbegebiet bei Fließem sind noch nicht abgeschlossen, da siedeln sich schon neue Firmen an. Einige dieser Firmen können sich mit der exklusiven Adresse in der Straße "Am Ufo" schmücken.

Straßen in Gewerbegebieten haben normalerweise "Rudolf Diesel" oder "Graf Zeppelin" zu heißen. Nicht so in Fließem. Dort wird eine der Erschließungsstraßen schlicht und einfach "Am Ufo" heißen. Dies hat der Zweckverband Kommunaler Wirtschaftspark A 60/Fließem in seiner jüngsten Sitzung entschieden. Wer sich nun fragt, wie die Mitglieder des Zweckverbands, der von der Verbandsgemeinde Bitburg-Land und der Ortsgemeinde Fließem getragen wird, zu dieser Namensnennung kommen, war offenbar noch nie in der Nähe des Gewerbegebiets. Dort steht seit Jahren ein ungewöhnlicher Bau mit rundem Metall-Dach und Parabol-Antenne. Was da so aussieht wie eine fliegende Untertasse aus den 50er Jahren, ist natürlich keine Untertasse und auch keine Filmkulisse. Auch wenn dort schon einmal für die "Sendung mit der Maus" gedreht wurde. TV trägt sein Scherflein bei

Das Ufo von Fließem ist Heimat einer KFZ-Prüfstelle und Wahrzeichen des Gewerbegebiets. Das Gebäude hat es sogar auf die Website des Zweckverbands geschafft, die es in einer Tag- und einer Nacht-Version gibt ( www.wirtschaftspark-fliessem.de). Der Zweckverband ging bei der Namensgebung für zwei weitere Straßen im Gewerbegebiet mit den Straßennamen "Dedenfeld" und "Auf Risch" etwas konservativer vor und hob damit Flurbezeichnungen aufs Schild. In der Frage, wessen Idee der Name "Am Ufo" gewesen ist, verweist Klaus Schnarrbach, Ortsbürgermeister von Fließem, bescheiden auf den stellvertretenden Zweckverbandsvorsitzenden. Und der heißt - wer hätte das gedacht - Klaus Schnarrbach. "Wenn jemand fragt, wie er eine angesiedelte Firma finden kann, dann bekommt er die Auskunft: ,Am Ufo'", begründet er seinen Vorschlag. Eindeutiger kann eine Adresse wohl nicht sein, dachten sich dann auch die Zweckverbandsmitglieder, die dem ungewöhnlichen Vorschlag zustimmten. Ein klein wenig zur Ufo-Idee beigetragen habe auch der Trierische Volksfreund, sagt Schnarrbach. Der hatte nämlich nur wenige Tage vor der Zweckverbandssitzung in einem Bericht über Straßennamen über die von kommunalen Gremien manchmal langweiligen und austauschbaren Straßennamen in Gewerbegebieten berichtet. Jenseits der witzigen Namensidee kann der Vize-Verbandsvorsteher auch von Ansiedlungserfolgen berichten: "Das derzeit in Bitburg beheimatete Entsorgungsunternehmen Maurer wird 13 000 Quadratmeter im Gewerbegebiet kaufen und nach Fließem umsiedeln." Weitere 1500 Quadratmeter will ein Beratungsunternehmen kaufen, das ebenfalls ans Ufo nach Fließem ziehen möchte. Das Straßenschild "Am Ufo" wird schon in wenigen Wochen aufgestellt werden. Denn die Erschließungsarbeiten müssen noch im September abgeschlossen werden. Grüne Marsmenschen zur Enthüllung des Straßenschilds werden übrigens nicht erwartet.

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