Eine Achse für den Flugplatz

BITBURG. Geld vom Land bringt den Bau der so genannten Mittelachse auf dem Flugplatz Bitburg voran. Zugleich gibt es bei den Verhandlungen über die Finanzierung des Abschlusses der Konversion der Ex-Airbase erste Ergebnisse.

 Bauarbeiten im Angesicht der Shelter: Die Entwicklung des Flugplatzes geht voran.Foto: Uwe Hentschel

Bauarbeiten im Angesicht der Shelter: Die Entwicklung des Flugplatzes geht voran.Foto: Uwe Hentschel

Wer von der B 51 kommend zum ersten Mal auf den Flugplatz Bitburg fährt, ist überrascht: An ein amerikanisches Militärgelände erinnert auf den ersten Blick fast nichts mehr: In so genannte Shelter, in denen früher Kampfjets untergebracht waren, sind Firmen eingezogen, die die Betonklötze teilweise originell umgestaltet haben. Aus Bürogebäuden, Wohnblocks und Lagerhallen der US-Airforce sind Standorte für Dienstleistungsunternehmen geworden. Dazwischen schlängeln sich neue Straßen, beleuchtet von eigens für den Flugplatz entworfenen Straßenlaternen und umrahmt von ansehnlichen Grünflächen. Bund, Land und Zweckverband Flugplatz haben das Areal gemeinsam in kleinen Stücken vermarktet. Inzwischen haben sich auf 150 Hektar insgesamt 160 Industrie- und Gewerbebetriebe angesiedelt, bei denen 1060 Menschen arbeiten. Deshalb spricht man inzwischen vom Bitburger Modell, das bei großen Konversionsprojekten immer wieder als Vorbild genannt wird. Je tiefer man sich jedoch auf das Gelände vorwagt, desto mehr fühlt man sich zurückversetzt in die Zeit vor dem 20. Juni 1994, als von Bitburg aus noch schwer bewaffnete Flugzeuge in den Eifelhimmel aufstiegen: Holprige Straßen, Shelter, die noch so hässlich sind wie eh und je, und beige Gebäude, die ihre militärische Vergangenheit kaum verleugnen können. Die Erfolgsgeschichte der Konversion auf dem Flugplatz ist noch nicht zu Ende geschrieben. Die noch weißen Seiten sind allerdings bereits aufgeschlagen: Baumaschinen wühlen sich quer durch den bisher noch nicht erschlossenen Mittelteil der insgesamt 480 Hektar großen Ex-Airbase. Sie legen eine Straße als Mittelachse durch den so genannten Shelterbereich B. Das Land hat gerade eine weitere Zuwendung bewilligt: 673 650 Euro von den insgesamt rund 4,5 Millionen, die Bund, Land und Zweckverband in die Mittelachse stecken. Nach Angaben von Helmut Berscheid vom Zweckverband werden durch die neue Erschließungsachse weitere 50 Hektar Industrie- und Gewerbefläche verwertbar gemacht. "Es geht noch nicht um Straßenbau", sagt Berscheid. Zurzeit wird noch an den unterirdischen Anlagen gearbeitet. Die Straße werde voraussichtlich im kommenden Jahr gebaut. Zuerst werden davon vor allem die Lastwagenfahrer profitieren, die sich mit ihren schweren Fahrzeugen bisher über schmale Umwege zu den - im hinteren Bereich des Flugplatzes angesiedelten - Müll- und Recyclingunternehmen quälen. Wie die endgültige Erschließung der 50 Hektar entlang der Mittelachse aussehen wird, soll sich laut Berscheid nach der Größe der Betriebe richten, die sich dort ansiedeln sollen. Während dieser Erschließungsabschnitt bereits in dem Vertrag steht, mit dem sich Bund, Land und Zweckverband 1995 auf die Modalitäten der Umnutzung der Airbase geeinigt haben, sind die Verhandlungen über einen zweiten Vertrag, mit dem die gesamte Erschließung geregelt werden soll, bereits weit fortgeschritten. "Die Eckpunkte kommen jetzt in die Gremien", sagt Berscheid. In der ersten Vereinbarung wurde geregelt, wer wieviel von den 19 Millionen Euro beisteuert, die im ersten Konversionsabschnitt verbaut werden, der sich mit der Mittelachse seinem Ende nähert. Bisher sind rund 14 Millionen davon investiert worden. Für das Gesamtprojekt sind laut Berscheid noch einmal neun Millionen Euro nötig. Um die geht es in dem zweiten Vertrag. Sie sind nötig, um unter anderem weitere 60 Hektar Gewerbefläche im hinteren Teil des Flugplatzgeländes nutzbar zu machen. Für die gesamte Konversion der Airbase werden damit am Ende voraussichtlich 28 Millionen Euro geflossen sein.

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