Eine Auszeichnung für alle Dorfbewohner

METTERICH. Die Freude in Metterich ist groß: Im Kreisentscheid des Landeswettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" hat die 500-Seelen Gemeinde den ersten Platz in der Hauptklasse errungen. Den zweiten Platz belegte Daleiden, vor Wolsfeld. In der Sonderklasse kam Eschfeld als einzige Bewerberin auf den ersten Platz.

"Wir haben gewonnen!" Die frohe Botschaft verbreitet sich in Metterich am Donnerstagvormittag von einer zentralen Stelle aus, dem Dorfladen von Carmen Jutz. Die Information kommt von Ortsbürgermeister Rainer Wirtz persönlich. "Im Vorbeifahren hat er mir heute Morgen zugerufen: ,Wir haben gewonnen'", erzählt Carmen Jutz. Sie und ihre Kunden können es noch nicht fassen. "Es ist fantastisch", sagt sie und schreibt den Sieg dem intakten Vereinsleben zu. "Wir haben mehr Vereinsmitglieder als Einwohner, weil viele in mehreren Vereinen aktiv sind." Das sieht der Ortschef auch so. Rainer Wirtz: "Ich habe nicht damit gerechnet, weil wir nach der Teilnahme 1997 und 1998 ein paar Jahre ausgesetzt haben. Aber ich bin stolz darauf. Es ist ein Gemeinschaftswerk und eine Auszeichnung für alle." Wirtz blickt gelassen in die Zukunft "seines Dorfs". "Wir sind eine aufstrebende Gemeinde, der Trend ist positiv", sagt er. Mit neun Geburten im vergangenen Jahr liegt Metterich im Vergleich innerhalb der Verbandsgemeinde Bitburg-Land ganz vorne. 50 Arbeitsplätze in zehn Betrieben sind ebenfalls eine beachtliche Bilanz. Hinzu kommt eine aktive Landwirtschaft mit Haupterwerbsbetrieben. Insgesamt eine erfolgreiche Dorfentwicklung, die die Bewertungskommission mit Mathilde Weinandy an der Spitze auch als solche bewertet hat. Der frühere Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" lautet heute "Unser Dorf hat Zukunft". Der neue Titel signalisiert, dass es sich bei dem Wettbewerb nicht um einen Schönheitswettkampf im Blumenschmuck handelt, sondern um einen Wettbewerb, der die Lebensqualität der Menschen in den Dörfern in den Vordergrund stellt. Gewürdigt wird auch, wie die Dörfer den neuen Herausforderungen begegnen, besonders dem demografischen Wandel. Bewertungskriterien sind: Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen, soziale und kulturelle Aktionen, Baugestaltung und -entwicklung, Grüngestaltung und -entwicklung sowie "Das Dorf in der Landschaft". "Die grüne Ortsmitte ist besonders gelungen"

"Die Gemeinde Metterich hat ihr Leitbild zur Dorfentwicklung in den vergangenen Jahren hervorragend umgesetzt und hat sich zu einem Wohnort mit hoher Lebensqualität, eingebettet in einer wohltuenden Landschaft, entwickelt", lautet die Begründung der Bewertungskommission zu ihrem Entscheid. Und weiter: "Die beachtliche dörfliche Wirtschafts- und Landwirtschaftsstruktur bringt für das Dorf eine stattliche Zahl von Arbeitsplätzen. Die grüne Ortsmitte mit Dorfladen, Gemeindehaus, Feuerwehr, neugestaltetem Friedhof sowie dem neuen großzügig angelegten naturnahen Spielplatz ist besonders gelungen. Die aktiven Bürger überzeugten gemeinsam mit ihrem Ortsbürgermeister bei der Präsentation der Gemeinde und des Gemeindelebens die Kommission." Metterich und auch die zweitplatzierte Gemeinde Daleiden haben sich für den Gebietsentscheid Ende Juni 2005 qualifiziert. Das Ergebnis wird dann wieder im Dorfladen von Carmen Jutz zu erfahren sein. Doch nicht nur die Erstplatzierten freuen sich. "Das ist eine schöne Sache", sagt Wolsfelds Ortsbürgermeister Heinz Jung. Der dritte Platz sei eine Bestätigung für die bisher geleistete Arbeit in Wolsfeld. Gleichzeitig sei es Ansporn für die derzeit laufende Dorferneuerung, bei der die Bürgerbeteiligung groß geschrieben werde. Stolz dürfen auch die Daleidener sein. "Wir haben schon mehrfach mitgemacht", berichtet Ortsbürgermeister Walter Reichert. 1982 war das Dorf sogar Landessieger, 1996 Kreissieger. Reichert: "Das Ergebnis ist sehr erfreulich." Weiterer Bericht über Daleiden folgt.

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