Eine Kapelle für einen Kriegsheimkehrer

Mit einem großen Fest im vorweihnachtlichen Ambiente feiert Bickendorf den Bau der Gedächtniskapelle vor 60 Jahren.

 Die Kapelle in Bickendorf. Foto: privat

Die Kapelle in Bickendorf. Foto: privat

Bickendorf. (red) Die Geschichte der Gedächtniskapelle in der Burgstraße in Bickendorf ist im Dorf bekannt: Die drei Söhne Wilhelm, Thomas und Klaus des Ehepaares Peter und Anna Baur mussten in den Zweiten Weltkrieg ziehen. Daraufhin beschlossen die Eltern, eine Kapelle zu bauen, wenn wenigstens einer ihrer Söhne wieder gesund nach Hause kommen würde. Klaus fiel im Krieg und seine Brüder gerieten in Gefangenschaft, aus der sie erst 1948 heimkehrten. Zum Dank für die beiden heimgekehrten Söhne, und zum Gedenken an den gefallenen Sohn stellten die Eltern den Antrag zum Bau der Kapelle. Im Mai 1949 erfolgte die Baufreigabe. Aus der damaligen Baubeschreibung des Architekten Hans Geimer aus Bitburg geht hervor: "Die Mauern sind aus Bruchsteinen zu errichten, die im Innenraum glatt verputzt sind und an den Außenseiten mit einem hellen Kellenputz in heimischer Art zu versehen sind. Portal, Fenster, Treppenstufen und Gesimse werden in rotem Sandstein ausgeführt. Das Dach ist in Naturschiefer in altdeutscher Deckung zu fertigen. Die Fenster sind mit Kathedralglas in entsprechender Tönung zu verglasen. Plastischer Schmuck ist eine Kreuzigungsgruppe nach Entwürfen des Bildhauers Scherl aus Wittlich." Das Sandsteinrelief wurde von den Brüdern Christof und Johann Mathony aus Seffern angefertigt. Das an der Gartenmauer stehende alte Feldkreuz musste für die Bauarbeiten entfernt werden, wurde nach deren Beendigung aber wieder an gleicher Stelle angebracht. Die Baukosten beliefen sich auf etwa 4100 Deutsche Mark. Am 3.Juli 2002 wurde die Kapelle von Familie Baur an die Ortsgemeinde Bickendorf übertragen. Sie soll auch weiterhin als Stätte der Besinnung und des Gebetes erhalten und betrieben werden. Von September bis November 2009 wurde die Kapelle in Eigenleistung durch viele freiwillige Helferinnen und Helfer aus Bickendorf renoviert, ebenso wurden die Außenanlagen neu gestaltet. Die Fenster wurden von Esther und Hardy Diedrich inklusive eigener Herstellung und Einbau gestiftet.

Die Ortsgemeinde lädt für Sonntag, 13. Dezember zum Kapellenfest in vorweihnachtlichem Ambiente ein. Ab 14 Uhr werden der Kirchenchor Bickendorf, Rainer Tures von Swing & Rock und Beth Klankert mit einer Gesangsgruppe auftreten. Gisela und Peter Baur sowie ein Film werden die Geschichte der Kapelle erzählen.

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