"Eine Klasse für sich"

"Eine Klasse für sich" heißt das mit Spannung erwartete neue Bühnenstück der Theatergruppe Krautscheid. Premiere ist am 2. Weihnachtstag, 26. Dezember.

Krautscheid. (ka) Nur knapp vier Jahre hat die Theatergruppe Krautscheid gebraucht, um zum kulturellen Aushängeschild ihrer Heimatgemeinde zu avancieren. Der Erfolg der Krautscheider Mimen hat einen Namen: Ralf Leonardy, theaterbegeisterter Ortsbürgermeister und vor Ideen sprühender Bühnenautor. Zudem Regisseur und Choreograf. Klar, dass er auch selbst auf der Bühne steht. Alles, was bisher gespielt wurde, stammt aus seiner Feder. Einmal die Idee im Kopf, benötigt er zum Schreiben gerade einmal 15 bis 18 Stunden. "Die nächsten sieben Stücke sind schon spruchreif", verrät er. Schon in früher Jugend habe ihn die Muse geküsst. So richtig geplatzt sei ihm die poetische Ader 2004 zu Beginn der Krautscheider Theater-Ära. Ralf Leonardy: "Mit unserer tollen Truppe macht das Theaterspielen Spaß. Bei uns wird nicht streng nach Punkt und Komma deklariert. Jeder ist voll bei der Sache und in der Lage zu improvisieren. Alle zusammen stehen für den Erfolg."Situationskomik ist historisch überliefert

Bei Leonardys neuer Komödie sehen sich die Zuschauer in die 1950er-Jahre versetzt. Die "Klasse für sich" ist eine real existierende Schulklasse. Lehrer Bungeschlupp aus Luxemburg hat sie frisch übernommen. Es soll ein Schultheaterstück verfasst werden: "Schneewittchen und die sieben Zwerge". Was dabei an Situationskomik herauskommt, ist "historisch überliefert". Zitiert werden authentische Begebenheiten, originelle Kindersprüche, Dialoge und Aufsätze, was ansonsten zu Papier gebracht, worüber gesprochen wurde und vieles mehr. Ein paar Kostproben: "Wir haben ein großes Haus. Jeder von uns hat sein eigenes Bett. Nur der Papa muss bei der Mama schlafen." "Auf der Straße regelte ein Schutzmann den Verkehr. Wenn er einen fahren lässt, spreizte er die Arme." Frage: "Wo wurde der Friedensvertrag von 1918 unterschrieben?" Antwort: "Unten rechts". Harmlose Antworten auf scheinbar pikante Fragen, Schülersprache, Wortspiele, subtiler Humor und viel Gesang wechseln einander ab. Ein Gag jagt den anderen.All das hat Ralf Leonardy nicht nur akribisch gesammelt und herrlich in Szene gesetzt. Auch poetisch und musikalisch erweist er sich als sehr kreativ. Das Trauerlied der Zwerge ist die deutsche Version von "Don't cry for me Argentina" und wenn sie singen: "Zwerge leben im Wald, Zwerge sind nicht besonders groß, Zwerge die sind niedlich, aber auch wild und hemmungslos", klingt das frei nach "Männer" von Herbert Grönemeyer. Premiere des Theaterstücks ist am Mittwoch, 26. Dezember im Krautscheider Gasthaus "Islekhöhe". Beginn: 20.15 Uhr, Einlass 19.15 Uhr. Die zweite Vorstellung ist am 5. Januar am gleichen Ort zur gleichen Zeit. Der Eintritt kostet jeweils 6 Euro.

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