Eine Liebe unter Pelzmützen

Aus ganz Deutschland waren Maskottchen angereist, um im Eifelpark Gondorf die Verlobung von Petz und Petzi zu feiern. Mit insgesamt 82 Teilnehmern reichte es für den Weltrekord zwar nicht, aber viel mehr der pelzigen Freunde hätten in das Waldtheater ohnehin nicht gepasst.

Gondorf. Löwe Brian schlägt erst mal einen Purzelbaum, das Kirschmonster aus dem Teutoburger Wald tanzt, Eisbär Profilius torkelt etwas, und der dicke Biber hat sogar ernsthafte Schwierigkeiten, die Bühne des Waldtheaters ohne fremde Hilfe zu verlassen. Jeder der Gäste, der zur großen Verlobung der Eifelpark-Maskottchen Petz und Petzi erschienen ist, wird vom Moderator vorgestellt. Rechts neben der Bühne sitzt ein Mann und notiert. Das ist der Notar. Seine Aufgabe ist es, akkurat zu zählen, wie viele Maskottchen letztlich da sind, und der Notar ist froh, dass er dass nicht in seinem Büro machen muss. Denn dort hätte der ein oder andere aus der bunt gemischten "Talis-Mannschaft" Schwierigkeiten, überhaupt durch die Tür zu kommen. Dafür sind die Ohren des Hasen eindeutig zu lang, und der Biber müsste vermutlich im Türrahmen verhungern.Nun geht es aber nicht nur um das Zählen der Gäste, die aus allen Ecken Deutschlands angereist sind, sondern in erster Linie natürlich um Petz und Petzi, die beiden Maskottchen des Eifelparks. Sie feiern Verlobung. Und dass dabei die Sonne scheint, ist ein gutes Zeichen - auch wenn die Glückbringer der Eishockey-Bundesliga bei diesen für sie eher ungewöhnlichen Wetterverhältnissen unter dem Fell schwitzen wie einst Schumacher in seinem Ferrari. Schumi ist zwar nicht dabei, dafür aber ein belegtes Baguette mit einem ähnlich markanten Gesicht. Wenn Stofftiere sich umarmen

Und auch die Biene Maja und der Haribo Goldbär sind Zeuge, als TV-Maskottchen Lucky, begleitet vom Eifelpark-Geschäftsführer Bernd Capellen, die beiden Verlobungsringe überreicht, die über die dicken Finger von Petz und Petzi gestülpt werden. Aus den Lautsprechern des Waldtheaters dröhnt Whitney Houstons "One moment in time", während die frisch Verlobten im Blitzgewitter ihre Köpfe aneinander reiben. So küssen sich Maskottchen. Und auch die anderen Stoffgestalten liegen sich in den Armen. Das Herz, das kleine "o", die Glühbirne und Urmel, das Maskottchen der Eishockey-Nationalmannschaft. Überhaupt sind die Eishockey-Maskottchen fast alle da. Sharky von den Kölner Haien fehlt jedoch. Als großer Fan der Haie bedauere er das sehr, sagt Bernd Capellen, allerdings habe Sharky nur gegen Bezahlung kommen wollen, wohingegen alle anderen auf eigene Kosten angereist seien. Und das aus allen Ecken der Bundesrepublik. Die weite Anreise ist vielleicht einer der Gründe, warum von 528 eingeladenen Gästen nur 82 gekommen sind. Ein anderer ist der, dass die Verlobung auf einen Fußball-Bundesliga-Samstag fällt. "Viele Maskottchen der Bundesliga wären gerne gekommen", sagt der Geschäftsführer, doch da sie bei den Spielen ihrer Vereine benötigt würden, habe es nicht geklappt. 120 Maskottchen hätte der Eifelpark gebraucht, um den Weltrekord aus dem kanadischen Edmonton zu brechen. Immerhin: "Wir sind damit Deutscher Meister und Europameister", freut sich Capellen, der in der gewaltigen Plüschtierkulisse fast verloren geht. Mit 120 Maskottchen wäre es im Waldtheater ohnehin kritisch geworden. Dann bekommt das kleine "o" nämlich Platzangst.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort