Eine Reise durch die Jahrzehnte

"Du bist die Perle im Eifeldiadem!" heißt es eingemeißelt im Genoveva-Brunnen, und als Perlensucher ist Bernhard Arens, gebürtiger Wallendorfer, als pensionierter Gymnasiallehrer aus Dülmen/NRW seit 2006 unterwegs und fragt, forscht, notiert. Das Ergebnis seiner Recherchen legt er jetzt vor: eine Ortschronik seines Geburtsorts.

 Titelseite der Ortschronik von Wallendorf. Foto: Verlag

Titelseite der Ortschronik von Wallendorf. Foto: Verlag

Wallendorf. (red) Zahlreiche schriftliche Dokumente, Bilder und Zeichnungen hat Bernhard Arens gesammelt. Das Ergebnis seines Sammelfleißes ist eine liebevoll gestaltetet Ortschronik von Wallendorf - ein Spaziergang durch die Zeit anhand von Fotografien und Texten.

Arens' Liebe zum Geburtsort mit den beiden Flüssen, ihren Tälern, den Anhöhen und schließlich dem mächtigen Kastell ist geblieben. Hier nimmt die muntere Sauer die wackere Schwester Our auf, und beide machen sich südwärts auf den Moseltrip. Das lateinische "confluentes" ist an Koblenz vergeben; dieses Zusammenfließen in einem Bilderbuchakt hätten die Wallendorfer fürwahr auch reklamieren können.

Für die Beiträge konnten 30 kompetente Verfasser gewonnen werden, Eckdaten der Besiedlung einzubringen, Linien zu Kelten und Römern zu ziehen, die Geologie sowie Flora und Fauna zu erschließen, europäische Perspektiven aufzuzeigen und von besonderen Erfahrungen und Erlebnissen zu erzählen. Beiträge der Vereine und Schilderungen des Dorflebens schaffen Nähe, lassen Geschichte(n) erleben.

Als Bewohner eines Grenzortes haben die Wallendorfer hautnah die Schritte "nach Europa" erlebt. Wallendorf-Pont (Luxemburg) verkörperte immer schon Brückenfunktion. Our und Sauer als Grenzflüsse waren eher Symmetrieachsen mit beidseitiger Gleichheit in geschichtlicher, wirtschaftlicher, geomorphologischer und vor allem auch verwandtschaftlicher Sicht. Selbst Jean-Claude Juncker, Premierminister von Luxemburg, hat es sich nicht nehmen lassen, einen Beitrag zu Perspektiven über Europa für die Chronik zu verfassen.

Bernhard Arens überzeugt durch Aufmerksamkeit und Feingespür in der Sprache. Es gelingt ihm, die Seele der Menschen in seinem Heimatort zu zeichnen - und zu zeigen.

Das Buch ist im Europäischen Universitätsverlag Bochum erschienen und kostet 29 Euro. Es wird am Dienstag, 22. Dezember, 18 Uhr, im Gemeindesaal in Wallendorf in Anwesenheit des Autors vorgestellt.

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