Neidenbach. (rh) Wer glaubt, die Neidenbacher würden den Kopf in den Sand stecken, der liegt falsch. Nicht Murren über den schleppenden Fortschritt in Sachen Funk-DSL kennzeichnet die Situation, sondern die aktive Suche nach Alternativen. Die glauben Frank und Uwe Becker sowie Margit Rau anbieten zu können. Sie sind die Geschäftsführer des Unternehmens "DSL-o-SAT GmbH" in Neuheilenbach. In Zusammenarbeit mit den Betreibern des Astra-Satelliten bieten sie ein Zwei-Wege-System mit dem Namen "Astra2connect" an. "Dabei kommt das Signal vom Astra-Satelliten und ist damit für jedermann mit einer Satellitenschlüssel zu empfangen. Die bisher notwendige terrestrische Verbindung für den Rückkanal entfällt. Mit dieser Technik kann auch über den Astra-Satelliten gesendet werden", erklärte Becker den rund 50 Zuhörern im Bürgerhaus Neidenbach. Möglich ist auch das Telefonieren. Die Technologie stammt aus der professionellen Übertragungstechnik, die seit Jahren bei Fernsehen und Rundfunk erfolgreich genutzt wird. "Diese Erfahrungen werden jetzt zu annehmbaren Preisen für den Privatanwender nutzbar gemacht", fügte Margit Rau an, bevor sie die Preise erläuterte. Da allerdings gibt es für den einen oder anderen eine Hemmschwelle. Festpreise für drei Tarifvarianten

Für die Satellitenschüssel und das IP-Modem sowie die einmalige Bereitstellung sind zunächst rund 420 Euro fällig. Dafür sind die Festpreise für drei Tarifvarianten ohne Zeit- und Volumenbegrenzung, die günstig jährlich oder monatlich zu entrichten sind, moderat. Für die schnellste Variante mit einem Download von 1024 Kilobit pro Sekunde, was einer 16-fachen ISDN-Geschwindigkeit entspricht, und einer Sendegeschwindigkeit von 128 Kilobit, liegen die endgültigen Kosten einschließlich des monatlichen Basispreises unter 50 Euro. "Und hier kann jeder unabhängig von anderen sofort tätig werden. Es sind keine Sendemasten und keine bestimmte Anzahl von Benutzern notwendig. Hier kann es sofort losgehen", freute sich Wilhelm Schon aus St. Thomas. Auch dass keine weitere Software und Installation bei den Computern der Nutzer notwendig ist, fanden die Neidenbacher gut. Ein einfacher PC mit Netzwerkkarte reicht aus. Hinter dem IP-Modem kann im eigenen Haus per Lan oder Wlan das Internetsignal auf weitere Rechner weitergegeben werden. "Ein Benutzername oder Passwort ist nicht erforderlich. Die Authentifizierung erfolgt über die Hardware-Mac-Adresse des Modems", erklärte Becker. Der setzt darauf, den Neidenbachern und anderen unterversorgten Regionen damit ein gutes Angebot zu unterbreiten. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.dsl-o-sat.de. Eine weitere Infoveranstaltung gibt es am Mittwoch, 4. Juli, 20 Uhr, im Gemeindehaus Neuheilenbach.