Eine große Familie

Erfolgreiche Züchter: Günter Fandel, Erwin Habscheid und Reinhold Reichert überzeugten auf der 28. Bundes-Kaninchenschau in Bremen. Zusammen mit ihren Kollegen aus dem Rasse-Kaninchenzuchtverein Südeifel fühlen sie sich wie "in einer großen Familie".

 Reinhold Reichert, Günter Fandel und Erwin Habscheid präsentieren ihre preisgekrönten Kaninchen. TV-Foto: Eva Jaus

Reinhold Reichert, Günter Fandel und Erwin Habscheid präsentieren ihre preisgekrönten Kaninchen. TV-Foto: Eva Jaus

Bitburg. Es riecht nach Stroh und frischem Heu. Nervös hoppeln die Tiere in ihren Ställen herum. Die Rammler verteidigen lautstark ihr Revier mit ihren Hinterbeinen. Vor der Presse wollen sie offenbar einen besonders aktiven Eindruck machen. Sonst gehören sie eher zu den ruhigen Artgenossen, vor allem wenn sich "ihr" Günter Fandel (43) aus Mettendorf (Verbandsgemeinde (VG) Neuerburg) um seine grau-weißen Zwergwidder kümmert. Sein Engagement blieb nicht ungerühmt. Im Dezember wurde er bei der 28. Bundes-Kaninchenschau in Bremen Deutscher Meister.Fandel ist Mitglied des Rasse-Kaninchenzuchtvereins RN 7 Südeifel in Bitburg. Der Verein, der seit dem 1. Januar 2002 besteht, setzt sich aus zwölf Mitgliedern zusammen. Zu den erfolgreichsten im Verein gehören neben Fandel auch Reinhold Reichert (54) aus Welschbillig (VG Trier-Land) und Erwin Habscheid (38) aus Gentingen (VG Neuerburg). Reichert wurde mit seiner Rasse "Perlfee" Klassensieger und Habscheid mit seinen "Holländern Havannafarbig, weiß" Deutscher Vizemeister. Weitere erfolgreiche Mitglieder sind Marianne Bales mit der Zucht "Sachsengold" und Günter Ahles mit den "Deutschen Kleinwiddern, grau". Hans Karem überzeugte mit der Rasse "Kleinsilber, schwarz" und der Vorsitzende Wolfgang Barthel punktete mit der Aufzucht der "Loh-Kaninchen, schwarz".Der Finanzbeamte Reinhold Reichert ist seit 25 Jahren Kaninchenzüchter. Durch Zufall war er auf einer Ausstellung und fand Gefallen daran. "Natürlich wird man auch manchmal belächelt, wenn man von seinem Hobby erzählt", so der zweifache Familienvater. Wie viel ihm seine Tiere bedeuten, zeigte sich, als er sich gegen den Fußballverein und für seine Kaninchenzucht entschied. "Beides kann man nun mal nicht unter einen Hut bringen", so Reichert.Kaninchenzucht als Ausgleich

Für Erwin Habscheid war die Kaninchenzucht ein willkommener Ausgleich. Er vermisste die Landwirtschaft im elterlichen Betrieb und begann so mit der Aufzucht von Kaninchen. Sein Vereinskollege Günter Fandel züchtete zuerst rasselose Tiere und ist nun seit 1977 organisierter Kaninchenzüchter. Täglich kümmere er sich eine Stunde lang um seine Kaninchen. Seine Frau Elke hingegen: "Ein bisschen mehr ist es schon." Sie freue sich über Fandels Hobby und seinen Erfolg, jedoch sei er auch sehr oft weg und lange unterwegs. Tatsächlich ist die Kaninchenzucht sehr zeitintensiv und teuer. Reichert gibt im Jahr ungefähr 1800 bis 2000 Euro für sein Hobby aus. Habscheid und Fandel sind froh, wenn sie null auf null raus kommen. Trotz dieser Summe und der wenigen Anerkennung für ihr Tun sind sich alle einig: "Es lohnt sich." Vor allem die Züchterkollegen machen das Hobby zu etwas ganz Besonderem. Erwin Habscheid fasst es zusammen: "Wir sind eine große Familie."

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