Peter Ernzerhof ist Eisenbahner. Seit nun fast 20 Jahren in Rente, hat er aber eine große andere Leidenschaft: Musik und Gesang. Das ist seine Welt, sein Leben. Ein halbes Jahrhundert lang hat er sich inzwischen damit beschäftigt. "Die ersten Spielversuche am Klavier habe ich als Zehnjähriger beim damaligen Pastor Paul Riehm unternommen", berichtete Peter Ernzerhof vor zehn Jahren unserer Zeitung, als er sein 40. Dienstjubiläum feierte. Besuch der Dommusikschule, ein ständiges, ehrgeiziges Selbststudium sowie die jahrzehntelange Praxis haben den Organisten und Chorleiter geprägt. Zahllose Proben und Aufführungen, Messen und andere Feiern hat Peter Ernzerhof mit seinem Orgelspiel und dem Chorgesang musikalisch umrahmt. Von 1980 an war er auch 18 Jahre lang als Kreis-Chorleiter aktiv. Elf Jahre lang war er zusätzlich als Chorleiter beim Kirchenchor in Ittel und vier Jahre lang als Chorleiter beim Männergesangverein in Zemmer tätig. Dabei hat ihn seine Frau Rosa stets tatkräftig unterstützt. Sie singt mit im Idenheimer Kirchenchor "Cäcilia", der 1881 gegründet wurde und heute rund 30 aktive Mitglieder hat. Gerne erinnert sich Peter Ernzerhof an die Chorjubiläen und an die Verleihung der Palestrina-Medaille. "Viele schöne Stunden haben wir da gemeinsam erlebt", sagt er. Gedanklich scheint er dabei an der alten, aus dem 19. Jahrhundert stammenden mechanischen Orgel in der Pfarrkirche "St.Nikolaus" in Idenheim zu sitzen. Auf dem alten Instrument spielt er besonders gerne. Mit Freude erinnert er sich auch an das Jahr 1982. Damals reiste der Chor der Region Westeifel mit 90 Sängern nach Rom. "Gemeinsam mit den Bläsern aus St. Thomas haben wir dort im Petersdom gesungen und musiziert. Das war ein einmaliges Erlebnis, das ich immer in Erinnerung behalten werde", sagt Ernzerhof. Doch auch die Auftritte im Trierer Dom sind für ihn und seinen Chor stets besondere Ereignisse. "Wenn der Domchor im Sommer Ferien macht, freut man sich dort über andere Chöre, die die feierliche Gestaltung der Messen übernehmen. Das haben wir schon oft getan", sagt der Chorleiter. Dabei lässt er nicht unerwähnt, dass der Trierer Dom eine besondere Bedeutung in seinem Leben hat. Nicht nur, dass er seit vielen Jahren immer wieder im Besucherdienst bei den Heilig-Rock-Tagen tätig ist, auch bei ganz privaten Besuchen in der Römerstadt führen ihn seine Schritte in das Gotteshaus. "Ich verlasse Trier niemals, ohne vorher im Dom gewesen zu sein", sagt der gläubige Katholik, der in Dahlem lebt und auch dort die Orgel spielt. In diesen Tagen wird Peter Ernzerhof für sein außergewöhnliches Engagement geehrt. Sein schönstes Geschenk wäre es, wenn sich junge Menschen dem Kirchenchor Idenheim anschließen würden, um die lange Tradition eines der ältesten Chöre der Region weiter leben zu lassen.