Einmalig in der Eifel

Die Premiere im Jahr 2003 hatte alle Erwartungen übertroffen. Am 23. und 24. Juni, jeweils von 10 bis 20 Uhr, startet der Verein zur Förderung von Tradition & Kultur in der Südeifel (Kulturverein) die zweite Auflage des von ihm ins Leben gerufenen "einzigen Keltenfests in der Eifel". Ort des Geschehens ist wieder das Enztal zwischen Sinspelt und Neuerburg. Schirmherr ist Landrat Roger Graef.

 Reiner Hallwachs, Juno Verghese Varkki und Johanna Heyen freuen sich auf das Keltenfest am Wochenende.TV-Foto: Elmar Kanz

Reiner Hallwachs, Juno Verghese Varkki und Johanna Heyen freuen sich auf das Keltenfest am Wochenende.TV-Foto: Elmar Kanz

Sinspelt. (ka) Für VG-Bürgermeister Norbert Schneider ist das Keltenfest ein "touristisches Alleinstellungsmerkmal der Region". Zum Festplatz an historischer Stelle führt eine malerische Holzbrücke. Nur wenige Sekunden dauert die zweitausendjährige Zeitreise ins Keltenland. Staunend betritt der Besucher ein keltisches Dorf in voller Betriebsamkeit, erlebt keltische Bewohner im Alltag. Umgeben vom Flair frühgeschichtlichen Markttreibens kann er die Handwerkskünste der Kelten, bewundern, ihrer Musik und ihren Erzählungen lauschen und die keltische Küche genießen. Hautnah erlebt er, was die Menschen damals beschäftigte, warum sich Schmied und Hausbauer über die Römer ereifern, weshalb die Weberin so oft den Göttern opfert, und ob der Druide für die bevorstehende Hochzeit günstige Zeichen sieht."So authentisch wie möglich"

"Keltisches Leben so authentisch wie möglich zu präsentieren, hat für uns oberste Priorität", betonen Kulturvereinsvorsitzender Juno Verghese Varkki und seine Vorstandskollegen Johanna Heyen und Reinhard Hallwachs. Nur was die Kelten erwiesenermaßen schon kannten und benutzten, gebe es zu sehen. Der 2003 gegründete Kulturverein betrachte es als seine Aufgabe, Eifeler Sitten und Gebräuche, Traditionen und Relikte aus Ur- und Frühgeschichte, Mittelalter und Neuzeit wieder ins Bewusstsein zu bringen, zu pflegen und zu erhalten. Als Kaiser Augustus um 16 vor Christus in der Nähe eines Stammheiligtums der keltischen Treverer das spätere Trier gründete, stand die Kultur der Kelten in voller Blüte. Getreu ihrem Grundsatz "Divide et impera" ("Teile und herrsche") führten die Römer ein eher moderates Regiment und waren klug genug, die Vorteile keltischen Lebens und keltischer Kultur zu erkennen und zu integrieren. Viele Lehnworte wurden übernommen. So etwa das Wort Gladius, weil keltische Schmiede den Römern die besten Schwerter lieferten. "Zwar kannten die Kelten keine Geschichtsschreibung - was wir über sie wissen, stammt aus römischen Quellen -, aber sie waren bei Gott keine Vandalen", betont Hallwachs. Schon bald hätten sie innerhalb der römischen Verwaltung, der Gesellschaft und auch in den Legionen Verantwortung übernommen und Kompetenz bewiesen. Der Kulturverein Südeifel will mit dem Keltenfest daran erinnern, dass die keltische Kultur unser heutiges Leben kaum weniger geprägt hat als die der Römer.

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