Einsatz am Kalvarienberg

PRÜM. Eine Gruppe der Bundespolizei (früher Bundesgrenzschutz) wird demnächst in Prüm beheimatet sein. Wie seit dem Wochenende endgültig feststeht, bezieht das 15-köpfige Team Räume im früheren Landratsamt.

Die Bundespolizei kommt nach Prüm. Damit ist die Diskussion um den Standort beendet und der Weg frei für die Renovierung des ehemaligen Landratsamts an der Kalvarienbergstraße. Nach einer ersten Zusage war das Werben um die Dienststelle zur Zitterpartie geraten, weil sich weitere Interessenten gemeldet hatten und ein Mietobjekt seitens des Bundes nicht mehr unbedingt präferiert wurde. Seit dem Wochenende steht nun fest, dass die Bundespolizeiinspektion Trier demnächst einen Einsatzabschnitt Prüm aufbieten wird. Dieser agiert direkt vom Gebäude an der Kalvarienbergstraße aus. Nach den Worten von Jörg Zenner, Pressesprecher beim Bundespolizeiamt Saarbrücken, werden die Beamten des Einsatzabschnitts Prüm für die Überwachung der EU-Binnengrenzen im Kreis Bitburg-Prüm zuständig sein. Zu den Aufgaben gehören neben der grenzpolizeilichen Gefahrenabwehr das Verhindern illegaler Ein- und Ausschleusung. Außerdem übernehmen die Prümer Einsatzkräfte Aufgaben im Bereich der Bahnpolizei. Arbeit im Fünf-Schicht-Betrieb

Die Entscheidung pro Prüm fußt auf einen Erlass des Bundesinnenministeriums vom 11. Januar 2006. Danach soll der Standort mit sofortiger Wirkung eingerichtet werden. Zuvor aber wird die Bundespolizei selbst einige personelle Weichenstellungen vornehmen. Außerdem gilt es seitens des Kreises Bitburg-Prüm, die Renovierung in Angriff nehmen zu lassen. Die für Prüm erfreuliche Nachricht überbrachte am Freitag der Chef der Saarbücker Bundespolizei, Hans-Peter Fuchs, der sich zusammen mit Stadt-Bürgermeisterin Mathilde Weinandy und dem Leiter der Bundespolizeiinspektion Trier, Gilbert Gandner, die Räume im ersten Stock des Ex-Landratsamts ansah. Wie die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm mitteilte, wird die Prümer Dienststelle künftig mit etwa 15 Einsatzkräften besetzt sein. Es sei vorgesehen, einen Fünf-Schicht-Betrieb einzurichten, so dass in der Dienststelle ständig zwei bis drei Polizeibeamte präsent sind. "Bisher mussten die Beamten der Bundespolizei, wenn sie ihre Aufgaben im Raum Prüm wahrnahmen, von Trier aus anreisen. Mit der neuen Dienststelle in Prüm werden die Wege in Zukunft wesentlich kürzer sein" , teilte Kreispressesprecher Rudolf Müller mit. Landrat Roger Graef zeigte sich derweil hoch erfreut, dass die Verhandlungen mit der Bundespolizei zu einem positiven Ergebnis geführt hätten. Die ins Auge gefassten Räume im ehemaligen Landratsamt stehen seit 2003 leer. Zur Unterbringung der Dienststelle sind derweil noch Renovierungsarbeiten und Umbauten erforderlich, die so schnell wie möglich beginnen sollen. Der Kreistag Bitburg-Prüm hatte bereits in seiner Sitzung im September 2005 die Beschlüsse gefasst. Die geschätzten Kosten für die Baumaßnahmen belaufen sich auf rund 77 000 Euro. Landrat Graef betonte am Wochenende, er sei "im Interesse der Kreisbevölkerung für jede Verstärkung der Polizeipräsenz durch Landes- und Bundespolizei im Kreisgebiet Bitburg-Prüm dankbar". Graef: "Die neue Dienststelle der Bundespolizei in Prüm ist ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Sicherheitslage im Kreisgebiet und darüber hinaus." Mit großer Genugtuung nahm auch Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy die Entscheidung zur Kenntnis. Zusammen mit der Polizeiinspektion verfüge Prüm demnächst über zwei starke Behörden auf dem Gebiet der Inneren Sicherheit, die zudem kooperieren könnten.

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