Einsatz ohne Grenzen

Die Verbandsgemeinden Irrel und Trier-Land sowie die Stadt Echternach wollen sich bei Großeinsätzen gegenseitig besser unterstützen und unterzeichnen dazu heute einen Vertrag.

 Bei Großeinsätzen sollen nicht bloß Feuerwehr-Fahrzeuge im Kleinformat die Grenze zwischen Deutschland und Luxemburg überqueren. Die Verbandsgemeinden planen eine bessere Zusammenarbeit bei Unfällen, Katastrophen und Überschwemmungen.TV-Foto: Archiv/Jens Klein

Bei Großeinsätzen sollen nicht bloß Feuerwehr-Fahrzeuge im Kleinformat die Grenze zwischen Deutschland und Luxemburg überqueren. Die Verbandsgemeinden planen eine bessere Zusammenarbeit bei Unfällen, Katastrophen und Überschwemmungen.TV-Foto: Archiv/Jens Klein

Echternach/Irrel/Trier. Unfälle und Naturereignisse machen nicht an Staatsgrenzen halt. Zumindest wirken sich etwa Großbrände und Gefahrstoffunfälle direkt oder wenigstens indirekt auch auf das Nachbarland aus, wenn sie sich in Grenznähe ereignen. Die Verbandsgemeinde (VG) Irrel sowie die VG Trier-Land und die Stadt Echternach möchten deshalb ihre Zusammenarbeit bei Großeinsätzen verstärken. Sie haben dazu eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung ausgearbeitet, die heute in Echternach unterzeichnet wird.

Verbesserung des Informationsaustauschs



Ein reger Informationsaustausch könne die Einsatzplanung verbessern und beschleunigen, sagt Elmar Gierenz von der VG-Verwaltung Irrel und beschreibt damit einen Kernbestandteil des deutsch-luxemburgischen Abkommens: In einer gemeinsamen Koordinationsstelle in Echternach werden in Zukunft alle wesentlichen Informationen über den Stand der Dinge bei Großeinsätzen zusammenlaufen. Dort erhalten die deutschen und luxemburgischen Einsatzkräfte dann Antworten auf viele Fragen: Wo ist die Situation besonders gravierend? Welche Feuerwehren sind wo im Einsatz? Wer hat noch freie Kapazitäten, um den Nachbarn mit Personal oder Technik zu unterstützen?

Das Abkommen umfasst zwar Großeinsätze jeder Art und schließt somit ebenso Großfeuer in Industriegebieten wie auch Massenunfälle, Flugzeugabstürze oder Gefahrstoffunfälle und Bombenfunde ein. In der Praxis dürfte jedoch ein Einsatzgebiet dominieren: der Hochwasserschutz. Denn sobald die Sauer über die Ufer tritt, sind diesseits und jenseits der Grenze zahlreiche Menschen davon betroffen.

Man erhofft sich allerdings nicht nur während, sondern auch vor den Einsätzen schnellere und konkretere Informationen. So könnten durch den Vertrag etwa die Hochwasserwarnungen in den Verbandsgemeinden Irrel und Trier-Land verbessert werden. "Gerade Luxemburg hat nämlich die Möglichkeit, die Pegelstände der Sauer sehr frühzeitig zu erfassen", erklärt dazu Klemens Mossal, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Irrel. Darüber hinaus wurde im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit eine gemeinsame Sandsack-Füllanlage angeschafft. Dadurch könne man nun Sandsäcke auf Vorrat befüllen und mit Fahrzeugen der Feuerwehr in die Orte bringen, wo sie verbaut werden sollen, sagt Mossal.

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