Eisige Stimmung

BITBURG. Mehrere Anläufe brauchte es, bis der Eissportverein Bitburg einen neuen Vorstand hatte. Grund: Die alte Führungsriege war zurückgetreten und hatte damit die Mitglieder verärgert.

Nicht gerade einfach war der Job, den Peter Bersch an diesem Abend hatte: Bis Donnerstag war er Vorsitzender des Eissportvereins Bitburg, zuletzt jedoch nur noch kommissarisch. Denn zusammen mit ihm war auch der komplette Restvorstand bereits am 30. Juni zurückgetreten, hatte die Amtsgeschäfte kommissarisch noch bis zur Mitgliederversammlung geführt und stand für eine weitere Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung. Hintergrund: Bislang hatte der Eissportverein Bitburg zwei Aufgaben zu bewältigen, zum einen eine sportliche, die die Bereiche Eiskunstlauf, Eishockey und Stockschießen umfasst, zum anderen die Verwaltung und den Betrieb der Eissporthalle im Auftrag der Stadt Bitburg. Letztere wollte der Vorstand nun auf neue Beine stellen, nicht zuletzt um die große Aufgabe der Vermarktung der Halle besser managen zu können. Der Vorschlag, den Sportbereich kurzerhand in einen neuen Verein auszugliedern, stieß jedoch bei den Mitgliedern im Sommer auf derart wenig Gegenliebe, dass der Vorstand beschloss, den umgekehrten Weg zu gehen: Im Eissportverein sollte alles beim Alten bleiben, bis auf den Betrieb der Halle, der auf den neu gegründeten Funpark Eissporthalle Bitburg e.V. überging - mit dem Vorstand, der zuvor im Eissportverein zurück getreten war. Das und die Zukunft des alten Vereins in der Halle musste Bersch nun den Mitgliedern erklären. Dabei hatten er und seine (ehemaligen) Vorstandskollegen jedoch nicht nur schlechte Nachrichten im Gepäck. So soll sich für die Bitburger Eissportler nichts ändern. Sie sollen auch künftig die Halle kostenlos nutzen dürfen - und das über 35 Prozent der gesamten Öffnungszeit der Halle hinweg. "Das gibts nirgendwo sonst in Deutschland", sagte Bersch und warb für einen gesitteten Stabwechsel im alten Verein. Diesen Gefallen taten die Mitglieder Bersch zunächst jedoch nicht. Sie waren verärgert über das Vorgehen des alten Vorstands und forderten zunächst, Einblick in einen künftigen Nutzungsvertrag zwischen Funpark-Verein und Eissportverein zu erhalten. Den jedoch gibt es noch gar nicht - zumindest nicht in verwertbarer Form, "denn wir wollen, dass das der neue Vorstand mit dem Funpark Eissporthalle Bitburg e.V. aushandelt. Alles andere wäre unfair", sagte Bersch. Karl Kreuz neuer Mann an der Spitze

"Ohne Vertrag kein neuer Vorstand", konterten die Mitglieder und versagten dem alten Vorstand zunächst die Entlastung. Erst mehrfaches gutes Zureden von Günter Jankowiak, Vorsitzender des Wirtschaftsbeirates, brachte die Wende: Der alte Vorstand wurde entlastet und ein neuer unter Führung von Karl Kreuz gewählt. Der sieht sich nun vor der Aufgabe, den Verein vom Schlingerkurs wieder in ruhigere Bahnen zu lenken. "Da haben wir jetzt viel Arbeit vor uns", sagte Kreuz. Und Peter Bersch war erleichtert, dass sich letzten Endes doch noch ein Vorstand fand und die rund 400 Mitglieder des Eissportvereins Bitburg eine Perspektive für die sportliche Zukunft haben.

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