Eiskalter Markt

Die zentrale Frage, ob eine Kommune ein Wirtschaftsunternehmen führen darf, wenn der öffentliche Zweck dazu keinen Anlass gibt, hat sich – zumindest was den Prümer Sauna-Streit angeht – inzwischen von selbst beantwortet.

Die zentrale Frage, ob eine Kommune ein Wirtschaftsunternehmen führen darf, wenn der öffentliche Zweck dazu keinen Anlass gibt, hat sich – zumindest was den Prümer Sauna-Streit angeht – inzwischen von selbst beantwortet. Jedenfalls hat der mit Rekordzahlen ins neue Jahr gestartete öffentlich subventionierte Schwitzbetrieb im Kurcenter den Segen übergeordneter Behörden erhalten. Das heißt: Weil die kleine private Sauna an der Bahnhofstraße offensichtlich nicht dazu in der Lage ist und sein kann, den Bedarf alleine zu decken, darf die Gemeinde in Form eines Zweckverbands als Konkurrenz in Erscheinung treten. Dies ist auf der einen Seite schön für die Kunden, die im Prümer Kurcenter inzwischen einen perfekten Wellness-Bereich vorfinden, andererseits aber fatal für eine private Unternehmerin, die – wie in diesem Fall auf einem sich selbst und eiskalt bereinigenden Markt – auf der Strecke bleibt. Deren Kampf war von Beginn an ziemlich aussichtslos, das Bemühen, aus dem Schwitzkasten herauszukommen, vergebens. So logisch dies aus ökonomischer Sicht sein mag, so bedauerlich ist es menschlich. m.reuter@volksfreund.de

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