Eltern helfen, Kinder schützen

Die Regionale Gesundheitskonferenz hat sich am Mittwoch in Bitburg mit der Entwicklung des neuen Landeskinderschutzgesetzes befasst. Ziel ist es, die Kindergesundheit zu fördern und Eltern Hilfen anzubieten.

Bitburg. Als einen wichtigen Baustein im Kampf für den Kinderschutz hat der Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm, Roger Graef, das neue Landeskinderschutzgesetz bezeichnet. Dieses Gesetz solle eine Kultur des "Hinschauens und des Kümmerns" fördern, wie es die Landesregierung formuliert hat. Das Gesetz werde Familien unterstützen und stärken, damit sie ihrem Erziehungsauftrag gerecht werden könnten. Grundgedanke dabei sei die Stärkung der Eigenverantwortung der Eltern, die in die Lage versetzt werden sollen, mit dem Erziehungs- und Familienalltag zurecht zu kommen.

Nach den Worten von Roger Graef müsse es das Ziel sein, "Elternverantwortung möglich zu machen und sie nicht durch staatliches Handeln zurückzudrängen". Auf der anderen Seite betone das Gesetz aber auch die staatliche Verpflichtung, im Notfall zum Wohle der Kinder tätig zu werden. Graef: "Deshalb begrüße ich es ausdrücklich, dass sich auch das Gesundheitsamt im Rahmen seiner Beratungspflicht mit dem Thema Umsetzung des Kinderschutzgesetzes beschäftigt." In der Bitburger Konferenz diskutierten mehr als 100 Fachleute am Mittwoch im Sitzungssaal der Kreisverwaltung Expertenvorträge, die sich unter anderem mit Möglichkeiten von Früherkennungs-Untersuchungen beschäftigten. Landrat Roger Graef hatte zuvor an einen Misshandlungsfall in Bitburg erinnert, der vor einem Jahr für Schlagzeilen gesorgt hatte.

Bernhard Scholten, Leiter der Abteilung Familie im Mainzer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen, bescheinigte den Teilnehmern aus den Kreisen der Region Trier, auf einem guten Weg zu sein. Es sei ihm und seinen Mitarbeitern daran gelegen, das Gesetz systematisch zu entwickeln. "Es müssen frühe Hilfen angeboten werden, damit Eltern Unterstützung finden", betonte Scholten. Diese Hilfe müsste in der Praxis einfach und möglichst unbürokratisch gestaltet sein. Scholten: "Je früher die Unterstützung angeboten wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Eltern sie annehmen." Zudem kündigte Scholten an, die Qualitätssicherung in Jugendämtern weiter zu verbessern.

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