Endspurt zum Rautenberg

Konkurrenz belebt das Geschäft. Das gilt auch an Bitburgs Rautenberg, wo Projektentwickler Jürgen Kramp seit mehr als vier Jahren ein Fachmarkt-Zentrum plant. Wegen anderer potenzieller Investoren machte die Stadt dem Projektentwickler nun Druck. Kramp will seine Pläne bis Ende 2008 vorlegen.

Bitburg. Zuletzt forderte die CDU-Stadtratsfraktion, dass Projektentwickler Jürgen Kramp eine Frist gesetzt bekommen sollte, bis zu der er beratungsreife Unterlagen für seine Fachmarkt-Zentrums-Pläne am Rautenberg vorlegen sollte.

Parteien fordern Ausstieg aus Dauer-Projekt



Die Ortsverbände von CDU und Grünen sowie die Stadtratsfraktionen von SPD und Grünen fordern ohnehin bereits seit Monaten einen Ausstieg aus dem Dauer-Projekt. Während die einen ohnehin kaum noch glauben, dass aus den Plänen, von denen Mitte 2004 erstmals die Rede war, überhaupt noch etwas wird, dauert es nun auch dem Rest des Rats - von CDU über Liste Streit bis zur FBL - definitiv zu lange, nachdem Ende 2007 ja bereits ein Beschluss wegen mangelhafter Unterlagen vertagt werden musste (der TV berichtete).

Das Problem: Inzwischen gibt es weitere potenzielle Investoren für vergleichbare Projekte an anderen Stellen der Stadt. So soll es einen Interessenten geben, der sich ein Fachmarkt-Zentrum in der Saarstraße (gegenüber der Burger-King-Filiale) vorstellen könnte. Zudem wird auch immer wieder das Müller-Flegel-Gelände genannt, und angeblich ist auch für den Beda-Platz ein solches Zentrum im Gespräch.

Bislang noch keine verbindliche Frist für Kramp



"Wir müssen Druck aufbauen", sagt Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit und hebt hervor, dass es eben auch andere Interessenten gebe, die in Bitburg in großflächigen Einzelhandel investieren möchten. Streit: "Nach so vielen Jahren des Planens müssen wir nun mal zu einem Ende kommen, ob im Guten oder im Schlechten." Zwar gebe es für Kramp bislang keine verbindliche Frist. Darüber müsse erst der Stadtrat entscheiden. Aber die Stadt hat sich nach dem Stand seiner Planung erkundigt und dabei wohl verdeutlicht, dass es nicht schlecht wäre, wenn diese noch bis Ende des Jahres vorliegen würde. "Wir werden unsere Pläne noch vor Weihnachten der Stadt übergeben, so dass dann Anfang kommenden Jahres darüber beraten werden kann", sagt Projektentwickler Kramp aus Drolshagen und verspricht: "Diesen Zeitplan werden wir einhalten. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht."

Meinung

Jetzt oder nie

Fakt ist: Es gibt mindestens zwei Standorte, die sich für ein Fachmarkt-Zentrum mindestens genauso gut eignen würden, wie der Rautenberg - Beda-Platz und Müller-Flegel-Gelände. Wenn es um Standorte für Ankermieter wie C&A geht, die ja ins Rautenberg-Zentrum einziehen sollen, dann wäre auch der Postplatz einen Gedanken wert, für den die Stadt ja ebenfalls einen Investor sucht. Publikumsmagnet C&A würde der Fußgängerzone vom Postplatz aus mehr Zulauf bescheren als vom Rautenberg aus. Nach mehr als vier Jahren merkt nun auch Projektentwickler Kramp, dass die Luft am Rautenberg dünn und dünner wird und er sich weder eine weitere Plan-Pleite noch längeres Aufschieben erlauben kann, wenn ihm ernsthaft an dem Projekt gelegen ist. d.schommer@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort