Entweder die eine oder keine

Tanken, sich stärken, weiterfahren. Auf der Autobahn 60 ist dies zwischen Belgien und Wittlich nicht möglich. Seit längerem werden zwei verschiedene Standorte für Raststätten diskutiert. Doch zurzeit herrscht noch zu wenig Verkehr auf der "Eifel-Autobahn".

Fließem/Bickendorf. Auf den letzten Tropfen unterwegs. Der Zeiger der Tankuhr kann nicht tiefer sinken. Die Rettung in Form einer Autobahn-Tankstelle ist weit und breit nicht in Sicht. Solche nervenaufreibenden Szenen haben sich vermutlich schon öfter zwischen Maastricht und Wittlich abgespielt. Wer sich auf der "Eifel-Autobahn" eine Tankstelle oder vielleicht auch nur eine Raststätte herbeisehnt, wird bitter enttäuscht. Weder das eine noch das andere findet sich dort. Seit längerem laufen jedoch Gespräche, wie an diesem Zustand etwas geändert werden könnte. Zwei verschiedene Standorte stehen zur Debatte. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Koblenz favorisiert eine Raststätte samt Tankstelle an der A 60 bei Bickendorf. Im Gewerbegebiet Fließem, in unmittelbarer Nähe von A 60, B 51 und L 32, wird bereits seit mehreren Jahren darüber nachgedacht, eine Raststätte zu bauen. Das Gelände des früheren Tropic Parks ist zurzeit Teil der Tix-Insolvenzmasse. "Wir führen immer wieder Gespräche. Es gibt auch interessierte Käufer, die dort eine Raststätte bauen würden", sagt Klaus Schnarrbach, Ortsbürgermeister von Fließem.LKW machen Umweg über Luxemburg wegen des Sprits

Bedeutend schwieriger scheint es zu sein, Mineralölkonzerne in diesem Bereich für eine Tankstelle zu begeistern. Für Esso, Shell & Co. zählt nicht die Tatsache, dass es keine einzige Zapfsäule auf dieser langen Strecke zwischen Belgien und Wittlich gibt. Für sie ist ausschlaggebend, wie viel Verkehr auf der A 60 herrscht. "Für die Mineralölkonzerne wird es ab 25 000 bis 30 000 Autos am Tag interessant. Im Moment liegen wir bei rund 18 000", sagt Wiegand Otterbach vom LBM in Koblenz. "Da wir sowohl Verkehr von der L 32 als auch der B 51 und der A 60 haben, kommen wir auf 25 000 Autos am Tag", erklärt Klaus Schnarrbach. Er sieht jedoch ein Problem darin, dass vor allem die Lastwagen wegen der hohen Spritpreise den Umweg über Luxemburg in Kauf nehmen. Einen Bedarf sieht Schnarrbach dennoch: "Der Rastplatz bei Olzheim ist sehr oft überfüllt. Das zeigt doch, dass so etwas hier genutzt würde."Der LBM in Koblenz ist ebenfalls am Planen. Otterbach: "Wir überlegen, eine einseitige Anlage auf Bickendorfer Seite zu bauen." Die andere Seite der Autobahn würde durch eine Brücke mit der Raststätte verbunden. Da die "Eifel-Autobahn" jedoch noch nicht so stark befahren ist, besteht für den Landesbetrieb kein dringender Handlungsbedarf. Aus diesem Grund kann Wiegand Otterbach auch keinen Zeitpunkt nennen, wann die Bagger rollen könnten. Eins steht jedoch bereits fest: Nur einer der beiden Standorte wird - wenn überhaupt - das Rennen machen. Schnarrbach: "Uns hat das Bundesverkehrsministerium signalisiert, dass der Erste, der einen Fuß fest in der Tür hat, sein Vorhaben verwirklichen kann."

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