Entwicklungskonzept für den Eifelkreis: Jetzt wird ausgewertet...und dann gehandelt

Eifelkreis · Die Vorstellung des Kreisentwicklungskonzepts ist in den Verbandsgemeinden auf große Resonanz gestoßen. Der Kreis wurde in vielen Handlungsfeldern bestätigt. Es gab aber durchaus auch neue Anregungen.

 Die Zukunft der Mobilität im ländlichen Raum ist vielen Bürgern sehr wichtig. Um die Versorgungslücken zu überbrücken, setzen einige Gemeinden inzwischen auf Mitfahrerbänke, wie hier in Nattenheim. TV-Foto: Uwe Hentschel

Die Zukunft der Mobilität im ländlichen Raum ist vielen Bürgern sehr wichtig. Um die Versorgungslücken zu überbrücken, setzen einige Gemeinden inzwischen auf Mitfahrerbänke, wie hier in Nattenheim. TV-Foto: Uwe Hentschel

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

800 Menschen aus fünf Verbandsgemeinden haben in den vergangenen vier Wochen die Gelegenheit genutzt, sich über das Kreisentwicklungskonzept umfassend zu informieren. Und rechnet man die Besucher der Bitburger Auftaktveranstaltung im vergangenen Herbst hinzu, so kommt man auf gut 1000 Bürger.
Das ist zwar nur ein Prozent der gesamten Bevölkerung des Eifelkreises. Doch deckt dieses eine Prozent neben Vertretern von Vereinen und sonstigen Institutionen auch einen Großteil der Gemeinde-, Verbandsgemeinde- und Stadträte ab.

Somit stehen die Chancen ganz gut, dass auch die richtigen Leute erreicht wurden. Landrat Joachim Streit jedenfalls ist mit der Beteiligung äußerst zufrieden. "Wir haben es sehr begrüßt, dass auch einige junge Menschen zu den Veranstaltungen gekommen sind, besonders in Speicher und Arzfeld", sagt Streit. Insgesamt aber seien die jungen Menschen trotz zusätzlicher Einladung über soziale Medien unterrepräsentiert gewesen, räumt der Landrat ein.

Weshalb nun über weitere Möglichkeiten wie beispielsweise Online-Beteiligungen nachgedacht werde. Worum geht es? Bestandteile des Integrierten Kreisentwicklungskonzepts sind beispielsweise die ärztliche Versorgung und die Mobilität, aber auch weitere Aspekte wie demografischer Wandel, Jugend und Soziales, Migration, Klimaschutz, Wirtschaft und Tourismus oder aber der Strukturwandel in der Landwirtschaft. Ziel des Konzepts ist es, eine Art Leitfaden für die Zukunft zu erstellen.

Aufgabe des Kreises soll es sein, die bereits vorhandenen und auch zukünftigen Angebote zu koordinieren. Grundlage des Konzepts ist unter anderem eine Befragung der Uni Trier, die im vergangenen Jahr durchgeführt wurde und an der rund 5000 Menschen teilgenommen haben. Wo besteht Handlungsbedarf?
"In vielen Handlungsfeldern, die wir im bisherigen Prozess des integrierten Kreisentwicklungskonzepts erarbeitet haben, sahen wir uns durch die Diskussionen an den Thementischen bestätigt", sagt Streit und nennt als Beispiele den Breitbandausbau, die Mobilitätsverbesserungen, den Erhalt der Bildungsstandorte und nicht zuletzt die Sicherung der ärztlichen Grundversorgung.

Es seien aber auch Vorschläge für neue Themenfelder beziehungsweise Schwerpunktsetzungen geäußert worden, die der Kreis nun bei der weiteren Arbeit berücksichtigen werde. "So zum Beispiel der Vorschlag, alle Maßnahmen im Bereich Digitalisierung zu einem eigenständigen Handlungsfeld oder sogar strategischen Entwicklungsziel zusammenzufassen", erklärt der Landrat.
Schließlich beschränke sich Digitalisierung nicht nur auf den reinen Ausbau der Infrastruktur, sondern sie werde zukünftig fast alle Lebensbereiche umfassen.

Weitere zusätzlich angeregte Themen waren die zukünftige Bedeutung der Pfarrgemeinden als soziale Einrichtungen oder aber die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die neben Tourismus auch Bereiche wie Mobilität, Kultur, Landwirtschaft oder Naturschutz umfassen solle.
Wie geht es jetzt weiter? Die Ersgebnisse der Regionalkonferenzen sollen nun analysiert werden, um dann Prioritäten zu setzen. Nach Auswertung der Ergebnisse sind dann zu den priorisierten Themenfeldern Fachveranstaltungen und Arbeitsgruppentreffen geplant.

Bei diesen Treffen sollen sinnvolle Maßnahmen und Ziele im jeweiligen Handlungsfeld erarbeitet und die Zuständigkeit geklärt werden. Konkretes Ziel ist es, fünf so genannte Piloträume zu schaffen. Dort sollen dann bis zum geplanten Projektabschluss im Juni 2018 die ersten Projekte angestoßen werden.

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