Erfolgreich im Wald wirtschaften

PRÜM. (kth) "Naturgemäße Wald- und Betriebswirtschaft" lautete das Thema der diesjährigen Bundestagung der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW), die drei Tage lang in Koblenz tagte. Eine der insgesamt acht Fachexkursionen führte 30 Forstleute aus ganz Deutschland in das Forstamt Prüm.

 Treffen im Wald: Teilnehmer der Bundestagung "naturnahe Waldbewirtschaftung" informierten sich im Prümer Forst.Foto: Kaspar Thürwächter

Treffen im Wald: Teilnehmer der Bundestagung "naturnahe Waldbewirtschaftung" informierten sich im Prümer Forst.Foto: Kaspar Thürwächter

Die ANW, ein Zusammenschluss von Förstern, hat schon in den 50er Jahren einen Verzicht von Kahlschlag, den Aufbau von Mischbeständen und Naturverjüngung praktiziert. Heute sind diese Elemente integraler Bestandteil aller öffentlichen Forstverwaltungen der Länder. Die Umsetzung in der forstlichen Praxis mit Auswirkungen auf die Betriebswirtschaft war das Thema, zu dem Forstamtsleiter Peter Wind und Revierleiter Reimund Köhl die Forstleute durch den Prümer Tettenbusch führten. An verschiedenen Waldbildern konnten sich die Fachleute davon überzeugen, dass man im Forstamt Prüm auf dem richtigen Weg zum Dauerwald ist. Abkehr von der Massenholzproduktion, stattdessen Wertholzerzeugung - darin waren die Teilnehmer sich einig - muss das langfristige Ziel einer multifunktionalen Waldwirtschaft lauten. Nur so kann in der Zukunft der Strukturkrise erfolgreich begegnet werden. Steigenden Kosten bei gleichzeitig fallenden Holzpreisen müssten in erster Linie mit erheblichen Kosteneinsparungen durch biologische Automation begegnet werden, war die einhellige Meinung der Forstleute. Wachstum und Pflege der Waldbestände liefen weitgehend selbsttätig bei nur geringen Eingriffen der Waldbauern in einem naturnahen Ökosystem Wald, prognostizierten die Fachleute. Die Kosteneinsparungen bei Waldverjüngungen können bis zu 50 Euro pro Jahr und Hektar erreichen. Im Prümer Tettenbusch sind derzeit als Folge der naturnahen Waldwirtschaft fast keine Kosten für Kulturen notwendig. Voraussetzung hierfür sind waldangepasste Schalenwildbestände, die nur durch konsequente Bejagung erreicht werden können. Beeindruckt von den herrlichen Waldbeständen des Tettenbuschs kamen die Forstleute zu der Erkenntnis: Dass im Wald nur erfolgreich wirtschaften kann, wer mit der Natur arbeitet statt gegen sie.

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