Erleben, wie gut Zeit schmeckt

Landwirtschaft zieht: Mit rund 50 Direktvermarktern, Kunsthandwerkern und Info-Ständen sowie einigen tausend Besuchern zählt der Bitburger Bauernmarkt des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Eifel zu den größten seiner Art in der Region. Zusätzlich zum Markttreiben in der Brodenheckstraße (Beginn: 11 Uhr) ist am 12. Oktober ab 13 Uhr verkaufsoffener Sonntag in Bitburgs Innenstadt.

Bitburg. Von A wie Apfelsaft über Bauernmalerei und Bauernmöbel, Bratwurst, Edelbrände, Gemüse, Gewürze, Holzofenbrot, Holundersaft, Küchenkräuter, Kuchen, Kirschkernkissen und Kerzen bis zu Reibekuchen, Wildspezialitäten, Wurstwaren, Wein, Wolle und Ziegenkäse - die rund 50 Aussteller bieten auf dem Bitburger Bauernmarkt für jeden Geschmack etwas und das alles aus eigener Herstellung, mit viel Zeit und Liebe. "Mit gefällt einfach die Vielfalt des Bauernmarkts. Die Natur ist so viel reicher, als die Supermärkte vermuten lassen. Beim Bauernmarkt hat man zum Beispiel die Möglichkeit, eine Vielzahl heimischer Apfelsorten zu testen oder mehr als 150 verschiedene Küchenkräuter kennenzulernen", sagt Jutta Wirtz, DLR-Pressesprecherin.

Rund 50 Aussteller werden am Sonntag ihre Waren rund um den DLR-Standort in der Brodenheckstraße präsentieren. Themenschwerpunkt ist diesmal der "Eifel-Honig". Der Kreisimkerverband Bitburg informiert wie Honig gemacht wird, wie Bienen leben und wie Imker arbeiten. Ein wichtiges Thema, hat doch Albert Einstein einst gesagt: "Wenn die Bienen sterben, hat der Mensch noch vier Jahre zu leben." Keine Bienen, keine Bestäubung, keine Pflanzen, keine Tiere… "Früher gab es fast in jedem Ort einen Imker, heute ist das anders", sagt Wirtz. Dem DLR sei es auch mit seiner Reihe "Landwirtschaft macht Schule" ein Anliegen, Kinder über einst selbstverständliche Zusammenhänge zu informieren.

Für Kinder gibt es auch auf dem Bauernmarkt jede Menge Programm: Kreativ-Workshop, Honig-Quiz-Parcours, Kletterwand, Streichel-Zoo, Kinderbackstube und mehr. Das DLR informiert an seinem Stand über nachwachsende Rohstoffe, mit denen nicht nur Biogasanlagen befüllt werden, sondern die auch bei Fenster-Dämmung oder Kleidungs-Produktion zum Einsatz kommen. Hinzu kommt jede Menge Kunsthandwerk und Live-Vorführungen in Motorsägenkunst. "Unsere Grundlage ist ein attraktives, hochwertiges Angebot an den Ständen", sagt Wirtz. Ebenso wichtig sei für die Landwirtschaftsschule das Café der Landfrauen: "Das ist auch eine Art Ehemaligen-Treffen."

Meinung

Warum in die Ferne schweifen…

Denn das Gute liegt so nah: Regionale Produkte sind frischer und gesünder. Schließlich müssen sie nicht in Lastwagen quer durch Europa verfrachtet werden und werden mit deutlich weniger Chemie (meist gar keiner) behandelt als das weitgereiste und kostengünstig produzierte Massen-Supermarkt-Sortiment. Hinzu kommt: Wer regionale Produkte frisch vom Hof kauft, unterstützt die hiesigen Landwirte. Aber vor allem lässt sich bewusster essen und leben, wenn man weiß, wo und wie angebaut wurde und was an Arbeit und Gedanke dahinter steht. d.schommer@volksfreund.deEXTRA Landwirtschaftliche Eifel: Etwa die Hälfte der knapp 90 Biogas-Anlagen in Rheinland-Pfalz stehen im Eifelkreis, wo mehr als 800 Landwirte im Haupterwerb und eben so viele im Nebenerwerb arbeiten. Von den rund 160 000 Hektar Kreisfläche werden knapp 90 000 landwirtschaftlich genutzt (Bernkastel-Wittlich: 120 000 Hektar; davon 44 000 landwirtschaftlich genutzt). Ein Drittel der rheinland-pfälzischen Milchproduktion kommt aus Bitburg-Prüm. Der Kreis zählt rund 100 000 Rinder, davon 40 000 Milchkühe, 70 000 Schweine und 60 000 Legehennen. (scho)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort