Ermittlungen im Fall des toten Patienten im Bitburger Krankenhaus dauern an

Bitburg/Trier · Nachdem Anfang März im Bitburger Marienhaus Klinikum ein Patient gestorben ist, ermittelt die Staatsanwaltschaft, ob Ärzte oder Pfleger in dieser Notsituation versagt haben. Ein erstes Gutachten liegt der Staatsanwaltschaft vor.

 Das Krankenhaus wächst und wächst. TV-Archivfoto: Portaflug Föhren

Das Krankenhaus wächst und wächst. TV-Archivfoto: Portaflug Föhren

Foto: Portaflug Föhren

Unter rätselhaften Umständen ist im März ein Patient auf Station eins des Bitburger Krankenhauses gestorben. Sein Zimmernachbar hatte damals nach eigenen Angaben über mehrere Stunden immer wieder den Alarmknopf an seinem Krankenbett gedrückt, um ärztliche Hilfe für seinen Bettnachbarn herbeizurufen, der unter akuter Atemnot gelitten haben soll.

Erst nach fünf Stunden, als der Mann blau angelaufen war, so schildert es der Zimmernachbar, seien mehrere Ärzte im Zimmer erschienen, um dem Mann zu helfen. Er wurde daraufhin auf die Intensivstation verlegt. Dort starb er am 11. März an einem Herzinfarkt und Nierenversagen.

Die Staatsanwaltschaft Trier hatte nach dem Vorfall die Ermittlungen aufgenommen. Ergebnisse kann sie noch nicht vorweisen. "Doch das rechtsmedizinische Gutachten liegt vor, das uns den Anlass bietet, den Sachverhalt weiter aufzuklären", sagt der leitende Oberstaatsanwalt in Trier, Peter Fritzen. Was in diesem Gutachten steht, möchte Fritzen nicht verraten. Er hatte die angeforderte Beurteilung durch den Sachverständigen allerdings bereits einen Monat früher erwartet. Etliche Zeugen wurden vernommen, doch die Ermittlungen laufen nach wie vor.

Auch das Marienkrankenhaus hüllt sich in Schweigen: "Solange die Staatsanwaltschaft kein Ergebnis vorlegt, müssen Sie Verständnis dafür haben, dass wir uns vor dem Hintergrund laufender Ermittlungen nicht zu dem Fall äußern", sagt Heribert Frieling, Pressesprecher des Marienhaus Klinikums. Frieling: "Wenn die Staatsanwaltschaft ein Ergebnis mitteilt, werden wir uns garantiert dazu äußern." Auf dieses Ergebnis ist auch die Tochter des verstorbenen Patienten gespannt.

Dass die Ermittlungen nun fünf Monate andauern, beunruhigt sie nicht: "Besser es gibt eine sorgfältige und lückenlose Aufklärung, als dass ein voreiliges Ergebnis präsentiert wird", sagt die Angehörige.

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