Erst Anregen, dann Einkaufen

BITBURG. Wer in das Einkaufszentrums in der Neuerburger Straße in Bitburg einziehen soll, steht noch nicht fest. Sicher ist derweil, dass sich Gremien der Stadt noch in diesem Jahr mit Anregungen und Einwendungen bezüglich des Projekts auseinander setzen.

Bitburg-Ländler wissen manchmal etwas mehr als Bitburg-Städter. Den Mitgliedern des Verbandsgemeinderats Bitburg-Land lag jedenfalls bei ihrer Sitzung am Donnerstag ein Verträglichkeitsgutachten zum Einkaufszentrum am Bitburger Rautenberg vor. Allen Mandatsträgern aus der Stadt dürfte das Gutachten nicht bekannt sein. Das hat auch einen Grund. Schließlich wird die VG Bitburg-Land als Träger öffentlicher Belange im Raumordnungsverfahren um ihre Meinung zum Einkaufszentrum gebeten. "Über die eingegangenen Anregungen und Einwendungen wird der Bauausschuss beraten", sagt Bitburgs Stadtsprecher Werner Krämer. Er geht davon aus, dass dies entweder in der Sitzung des Bauausschusses am 24. November oder in der am 21. Dezember geschieht. 16 Seiten umfasst das Verträglichkeitsgutachten, das zu dem Schluss kommt, dass das Vorhaben der Drolshagener Firma Projektstruktur GmbH die "Anforderungen der übergemeindlichen Ziele der Raumordnung und Landesplanung" erfüllt. Laut Gutachten werden im Einkaufszentrum mit einer Gesamtnutzfläche von 12 000 Quadratmetern nach der Anlaufphase jährlich 38,7 Millionen Euro umgesetzt. Diese Summe soll zum Teil dadurch erzielt werden, dass einzelne Firmen viele zusätzliche Käufer nach Bitburg bringen. Die Gutachter gehen davon aus, dass das Projekt Bitburgs Innenstadt "im Wettbewerb gegenüber den weniger integrierten Standortlagen im übrigen Stadtgebiet" stärkt. Und mehr noch: "Die Verflechtung zwischen Projektstandort und Fußgängerzone kann weiter verbessert werden", heißt es. Im Gutachten ist von den Ansiedlungen E-Center mit Edeka-Getränkefachmarkt, C&A sowie Pro-Markt als "Ansiedlungen mit überörtlicher Magnetwirkung mit hohem Potential zur Bindung zusätzlicher Kaufkraft aus dem Umland" die Rede. Doch steht nach Worten von Jürgen Kramp von der Projektstruktur GmbH derzeit noch gar nicht endgültig fest, wer in das Einkaufszentrum einziehen wird. "Es gibt Gespräche mit und Interesse von Firmen", sagt Kramp. "Bisher ist aber kein Mietvertrag abgeschlossen worden." Mieter-Liste steht noch nicht fest

Welchen Wert das im Gutachten enthaltene Dimensionierungskonzept deshalb hat, bleibt offen. Da ist davon die Rede, dass neben dem bisher auf der anderen Seite der Neurburger Straße angesiedelten Supermarkt-Kette (4000 Quadratmeter Verkaufsfläche), dem Elektrofachmarkt (1500 Quadratmeter) und dem Bekleidungshaus (1000 Quadratmeter) weitere Firmen ins Einkaufszentrum ziehen. Laut Tabelle planen die Textilfachmärkte Adessa (300 Quadratmeter Nutzfläche, bisher Hauptstraße) und NKD (300 Quadratmeter, bisher Trierer Straße) einen Umzug. Ebenfalls umziehen soll laut Plan ein Geschenkartikel-Geschäft aus der Josef-Niederprüm-Straße. Unter Umständen siedelt auch ein Fitness-Studio (1350 Quadratmeter) um. Als mögliche Neuansiedlung in Bitburg werden im Gutachten die Firma Ludwig Görtz Schuhe (500 Quadratmeter) und der Drogeriefachmarkt Rossmann genannt. Hinzu kommt noch ein Jeans-Shop (250 Quadratmeter) sowie ein Gastronomiebereich mit insgesamt 200 Quadratmetern Nutzfläche. So wenig definitiv die Liste der zukünftigen Mieter laut Projektentwickler Jürgen Kramp ist, so wenig kann er derzeit etwas über den Termin sagen, an dem das Einkaufszentrum eröffnet werden soll. Dazu sei das Verfahren noch nicht genügend fortgeschritten. Ebenfalls nichts sagen wollte Kramp deshalb auch zum finanziellen Volumen des Vorhabens.

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