Erst die Studie, dann die Rotoren

Weil auf dem Gebiet zwischen Eisenach und Helenenberg über 20 Windkraft-Anlagen vorgesehen sind, muss jetzt eine Umweltverträglichkeits-Studie prüfen, ob die gesamte Windfarm die geforderten Immissions-Schutzwerte auch zukünftig einhalten kann.

Eisenach/Welschbillig. Die Windfarm Eisenach-Welschbillig zeichnet sich durch zwei Besonderheiten aus. Die eine ist die, dass die Farm auf der Grenze von zwei Landkreisen steht und damit sowohl der Eifelkreis Bitburg-Prüm als auch der Landkreis Trier-Saarburg je nach Standort zuständig sind. Die andere Besonderheit ist eher Ansichtssache. Denn die Windfarm Eisenach-Welschbillig ist eigentlich nur von Eisen-ach aus zu sehen. Die Ortslage Welschbillig hingegen liegt so tief auf der anderen Seite der B 51 verborgen, dass sie es noch nicht einmal sehen würden, wenn die Türme nicht mehr vorhanden wären.13 Anlagen wurden von den beiden Kreisverwaltungen bereits genehmigt und errichtet. Zwölf weitere wurden beantragt, von denen allerdings drei keine Genehmigung bekamen. So war davon beispielsweise eine zu nah an der L 40 zwischen Eisenach und Helenenberg vorgesehen, weshalb die Behörde eine Absage erteilte.Bürger können die Unterlagen einsehen

Bleiben also noch neun Standorte, für die es bereits Anträge gibt. Und weil die Windfarm Eisenach-Welschbillig nach dem, was beantragt ist, zukünftig mehr als 20 Anlagen umfassen würde, muss jetzt eine Umweltverträglichkeits-Studie prüfen, ob bei so viel Windrädern die Immissionswerte wie Lärm noch eingehalten werden können. "Auf der Grundlage der Umweltverträglichkeits-Studie, der Stellungnahme der Fachbehörden sowie eventueller Einwände im Rahmen der Offenlage erfolgt dann eine zusammenfassende Bewertung", sagt Rudolf Müller von der Eifelkreisverwaltung.Die sogenannten Einwände im Rahmen der Offenlage wären beispielsweise Bedenken, die sich aus der Einsicht der Anträge und Pläne ergeben würden. Denn wie bei jedem anderen Verfahren mit öffentlicher Beteiligung haben auch hier die Bürger die Möglichkeit, die Unterlagen bei der Kreisverwaltung oder aber den Verbandsgemeinden Irrel und Trier-Land einzusehen. Und wer etwas einzuwenden hat, kann das bis zum 20. Mai tun. Nach Auskunft von Müller hat es bei den bisherigen Anlagen, von denen sechs auf der Gemarkung Eisenach und damit im Eifelkreis liegen, allerdings keinen Widerstand gegeben.Und für diejenigen Menschen in Eisenach, die sich an den Anblick der regenerativen Energieerzeuger noch nicht gewöhnt haben oder nicht gewöhnen wollen, ein kleiner Trost: Näher als die bisherigen bereits errichteten soll kein Windrad mehr kommen. Zumindest nicht aus Richtung Welschbillig.

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