Erst plus, dann integriert

Schon im August kommenden Jahres wird aus der Regionalen Schule in Irrel eine Realschule plus. Sehr viel mehr als eine Namensänderung steckt vorerst allerdings nicht dahinter. Dies wird sich, wenn alles glatt läuft, 2010 grundlegend ändern. Denn dann soll aus der Realschule plus eine Integrierte Gesamtschule werden.

Irrel. Die Tage der Regionalen Schule in Irrel sind gezählt. Denn schon im Schuljahr 2009/2010 wird sie zur Realschule plus. Eine Tatsache, die so manchen verwirren dürfte, war doch in der Schulentwicklungsplanung des Kreises Bitburg-Prüm immer wieder die Rede davon, dass in Irrel eine sogenannte Integrierte Gesamtschule (IGS) entstehen soll, an der Schüler auch das Abitur ablegen können.

Das sei auch weiterhin so geplant, sagt Jürgen Stadler von der Verbandsgemeindeverwaltung Irrel, dessen Auskünfte eine mögliche Verwirrung schnell zerstreuen können: "Am 1. August 2009 werden alle Regionalen Schulen per Gesetz zu Realschulen plus", sagt er. Und zwar ohne, dass man dafür einen Antrag einreichen müsste. Im Falle einer IGS sieht dies anders aus. Dies muss beantragt werden.

Daher kann die IGS frühestens im Schuljahr 2010/2011 ihren Betrieb aufnehmen. Es sei eine Infoveranstaltung für Eltern aus Ralingen, Welschbillig, Idesheim, Bollendorf und anderen Orten in den Verbandsgemeinden Irrel, Trier- und Bitburg-Land geplant, die sich vorstellen können, ihr Kind 2010 zur IGS nach Irrel zu schicken. Bereits jetzt besuchen zahlreiche Schüler aus benachbarten Verbandsgemeinden die Franziskus-Schule - ein Trend, der sich mit dem Abitur-Angebot verstärken dürfte.

Auch an die Eltern, deren Kinder ab kommendem Jahr die Realschule plus in Irrel besuchen werden, wird gedacht. Am 24. Januar wird es einen Schnuppertag geben. Und das, obwohl sich eigentlich gar nicht viel ändert. Denn die Regionalen Schulen sind das Vorbild der Realschule plus. "Wir bekommen einfach einen anderen Namen", sagt die Primarstufenleiterin Petra Schröder.

Die rund 30 Lehrer unterrichten die 600 Schüler 2009 fast genauso wie zuvor. Bereits jetzt ermöglicht die Schule Grund-, Haupt- und Realschulabschluss unter einem Dach: Ein berufsbildungsbezogener Zweig bereitet die einen Schüler auf eine Ausbildung vor, während der Realschulzweig die anderen fit macht für die elfte Klasse.

Eine weitere Besonderheit in Irrel ist das Ganztagesangebot, das ein Viertel der Schüler nutzt. Einmal die Woche geht es nachmittags raus zur Naturerkundungsstation Teufelsschlucht, an anderen Nachmittagen lernen die Schüler, trainieren in der Sporthalle oder treffen sich in Arbeitsgemeinschaften zum Töpfern, Fotografieren oder Schwimmen.

All dies wird auch im kommenden Schuljahr so sein. Allerdings wird dann Französisch schon in der fünften Klasse als AG und ab der sechsten als Wahlpflichtfach angeboten.

Wenn jedoch ein Jahr später die Integrierte Gesamtschule kommt, sind mehr als ein paar strukturelle Anpassungen nötig.

"Dann haben wir keinen Platz mehr für die Grundschüler", sagt Schröder. Dann seien auch Umbauten erforderlich. Doch zunächst gilt es, für die IGS einen Antrag zu stellen, damit auch die Tage der Realschule plus in Irrel gezählt sind.

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