Erste Klasse - jetzt auch in Bitburg

Bitburg · Ein Seitenschläferkissen - wofür soll das denn gut sein? Jedenfalls müssen sie in jedem Vier-Sterne-Hotel Deutschlands im Bett liegen. Seit Oktober auch im Eifelbräu in Bitburg. Was sich dort sonst noch getan hat, erzählt Inhaber Dieter Poss.

 Um einen Stern reicher: das Hotel Eifelbräu in Bitburg. Tv-Foto: Maria Adrian

Um einen Stern reicher: das Hotel Eifelbräu in Bitburg. Tv-Foto: Maria Adrian

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Bitburg. Dieter Poss rückt die Gabeln zurecht - immer parallel zum Messer. Vorsichtig streicht er die Tischdecke glatt, faltet die Servietten. Alles muss seine Ordnung haben im Eifelbräu. Jetzt erst recht.
Denn seit Ende Oktober können die Gäste des Hotels an der Römermauer ein bisschen mehr Luxus erwarten als zuvor. Seitdem nämlich gehört das Eifelbräu zur "First Class".
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband hat dem Unternehmen den vierten Stern verliehen. Es ist das erste Mal, dass diese Auszeichnung an ein Hotel in der Bierstadt vergeben wird. Aber dafür musste im Eifelbräu auch einiges gemacht werden", sagt Inhaber Poss. Angefangen mit der Renovierung hatte man im Dezember vergangenen Jahres. An den Stern dachte damals noch keiner. Keiner außer Poss selbst, wie er sagt. Ein Erste-Klasse-Hotel zu führen sie für ihn "ein langersehnter Wunsch" gewesen. Ein Wunsch, der jetzt endlich in Erfüllung gegangen ist. Aber zu welchem Preis? Das will er nicht verraten. Hat den Umbau doch die Bitburger Brauereigruppe, zu der das Eifelbräu gehört, fast komplett übernommen. Alles, was am Gebäude zu machen war - wie zum Beispiel die Installation eines Fahrstuhls, die Renovierung der Zimmer - hat der Bierhersteller gezahlt.
Doch außer solchen baulichen Voraussetzungen gibt es auch andere, zum Teil kuriose, Bedingungen, die ein Hotel erfüllen muss, damit es die Urkunde erhält. Für Menschen, die nur auf einer ihrer beiden Körperseiten schlafen können, muss es beispielsweise sogenannte Seitenschläferkissen geben.
"Das hatte ich vorher auch noch nie gehört", gesteht Poss. Sie sehen aus wie eine langgezogene Stoffwurst, manche auch wie eine Sieben mit Kissenbezug. Verpflichtend sind außerdem: Fußmatten (in vorgeschriebener Größe), Bade- sowie Badelatschen, und dergleichen mehr. Und auch das Personal mussten die Eifeler aufstocken: Schließlich braucht ein First-Class-Hotel auch eine Rezeption, die 16 Stunden lang besetzt ist, sowie einen Zimmerservice. All das wurde von einer Kommission vor Ort geprüft.
Und welche Art von Gästen legt auf solche Dinge Wert? Es seien Kunden, die genau wüssten, was ihnen zusteht, wenn sie ein Vier-Sterne-Hotel buchen, weiß Poss. "Hauptsächlich Geschäftsleute, auch aus anderen Ländern." Früher hätten viele von ihnen lieber in Trier geschlafen, selbst wenn sie in der Eifel zu tun hatten. Heute sei die Entwicklung umgekehrt. "Wir bieten bessere Preise als in Trier", behauptet er.
Die habe man auch kaum erhöht - ein Doppelzimmer koste nur zwölf Euro mehr als früher, ein Einzelzimmer 8.
Warum das? Alte Kunden sollen auch weiterhin kommen. "Wir wollen ein Hotel für jedermann bleiben", sagt Poss. cha

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