Es darf geplant werden

BITBURG. Aus einem Zukunftsmodell scheint Realität zu werden – im nicht öffentlichen Bauausschuss der Stadt Bitburg wurden die Weichen für das Einkaufszentrum am Rautenberg gestellt. Nächste Woche (Donnerstag, 17 Uhr) wird im Bitburger Stadtrat weiter über das Projekt diskutiert.

Es bietet seit Jahren Stoff für Spekulationen, ist beliebtes Thema bei Stammtischen, Ausschüssen und nicht zuletzt an Ladentheken - das Rautenberg-Zentrum. Bereits bei einer Sitzung des Bitburger Stadtrats Ende vergangenen Jahres wurde über den Bebauungsplan im Bereich Ecke Rautenbergstraße/Neuerburger Straße diskutiert, eine Entscheidung allerdings vertagt. Das Problem: Der Stadtrat wollte, dass der Grundstücksbesitzer die komplette Fläche verkauft. Der Landwirt Otto Hiller von Gaertringen wollte jedoch nicht. In nicht öffentlicher Sitzung hat sich der Bauausschuss nun erneut mit diesem Thema befasst. Die Vorzeichen waren diesmal besser, denn Hiller von Gaertringen hat seine kategorische Ablehnung mittlerweile abgelegt. Er ist bereit, eine Fläche von etwa 25 000 Quadratmetern zu verkaufen, damit darauf Wohnbauflächen ausgewiesen werden können. Die Stadt Bitburg wird das Land jedoch nicht selbst kaufen. Dafür fehlen die Mittel. Aus diesem Grund soll die Projektstruktur GmbH, die das Einkaufszentrum voraussichtlich planen und bauen wird, die Fläche kaufen und die komplette Investitionssumme übernehmen, etwa 25 Millionen Euro waren im Gespräch (der TV berichtete.Eindeutiges Abstimmungsergebnis

Das Abstimmungsergebnis des Bauausschusses war eindeutig: 13 Mitglieder stimmten mit Ja, ein Mitglied mit Nein, und ein Bauausschuss-Mitglied enthielt sich. In dem Beschluss heißt es: "Der Bauausschuss empfiehlt dem Stadtrat, die Verwaltung mit der Einleitung des Verfahrens zur Aufstellung des Bebauungsplans zu beauftragen." Das Rautenberg-Zentrum nimmt also Formen an. Dieses recht eindeutige Abstimmungsergebnis scheint wegweisenden Charakter zu haben. Die Chancen, dass das geplante Einkaufszentrum Ende 2007/Anfang 2008 seine Pforten öffnen wird, stehen gut. Als mögliche Mieter sind bereits ein großer Elektrofachmarkt und die Bekleidungskette C&A im Gespräch (der TV berichtete). Doch bevor die Fraktionen im Stadtrat ihr endgültiges Okay geben, werden noch einige Nachbesserungen vom Investor gefordert. "Die Gesamtdarstellung des Rautenberg-Zentrums bereitet uns noch etwas Kopfzerbrechen. Es ist wichtig, dass das Einkaufszentrum eine Bereicherung für die Innenstadt wird", sagt Peter Berger von Liste Streit. Voraussetzung dafür sei , dass das Center zur Stadt hin geöffnet werde. "Wir bringen zur Stadtratssitzung am Donnerstag konkrete Vorschläge mit", erklärt Berger. Eine Fußgänger-Überführung vom Bedaplatz zum Einkaufszentrum sei eine Möglichkeit, Innenstadt und Center miteinander zu verbinden. Im "zentralen Innenstadtbereich" sieht Peter Wagner von der Bitburger CDU-Fraktion das geplante Einkaufszentrum. "Wir sehen das Rautenberg-Zentrum als Bereicherung für die Stadt. Bitburg bewegt sich bereits jetzt an der Spitze der Mittelzentren in der Region. Mit diesem Fachmarktzentrum wird die Stadt noch attraktiver", erklärt Wagner die CDU-Sichtweise. Einen Widerspruch zu den Plänen am Spittel sieht Wagner nicht: "Die beiden Projekte vertragen sich. Wir müssen die Synergieeffekte nur richtig nutzen." Als Chance für Bitburg beurteilt auch die SPD-Fraktion im Stadtrat das geplante Rautenberg-Zentrum. "Wir haben der Sache zugestimmt, weil wir der Meinung sind, dass dieses Einkaufzentrum Bitburg noch attraktiver machen wird", sagt Stefan Garçon. Die Befürchtungen, das geplante Einkaufszentrum könnte eine Gefahr für den Einzelhandel in der Bitburger Innenstadt darstellen, teilt die SPD-Fraktion nicht. "Man muss alle Bitburger Projekte als Ganzes sehen. Gemeinsam mit Stadthalle und Bit-Erlebniswelt sehen wir das Rautenberg-Zentrum als Stärkung der Innenstadt", sagt Garçon.

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