Es fällt weniger Wald

SPANGDAHLEM. Die für die Flugsicherheit nötigen Abholzungen bei der Airbase Spangdahlem fallen weniger umfangreich aus als zunächst angekündigt.

Entgegen anders lautender Informationen vom Januar dieses Jahres sollen nun nur noch zehn bis elf Hektar Wald bei der Airbase Spangdahlem abgeholzt werden. Dies teilte Matthias Schneider vom Bundesforstamt Baumholder auf TV-Anfrage mit. Dennoch werde der Bund eine Fläche von 32 Hektar pachten, da eine Pufferzone nötig sei, so Schneider weiter. Ursprünglich war davon die Rede, dass auf rund 30 Hektar der Wald zunächst fallen müsse und dann auf einem Großteil der Fläche wieder aufgeforstet werde. Waldfrei soll auch jetzt nur eine Teilfläche bleiben.Ersatzaufforstungen sollen als Lärmschutz dienen

Lediglich anderthalb bis rund drei Hektar sollen zur Wiese werden, auf dem Rest der Fläche soll Eichen-Niederwald entstehen. Abgeholzt werden nach Angaben des Bundesforstamts Nadelwald-Bestände, so dass der wieder aufgeforstete Wald ökologisch höher wertiger ist. Betroffen von den Abholzungen sind die Gemeinden Binsfeld und Spangdahlem mit je zwei Hektar sowie Landscheid mit einem Hektar. Die restlichen Hektar bestünden aus Staatswald oder lägen auf dem Flugplatzgelände selbst, so Schneider. Für die gerodete Fläche, die zum Grünland wird, sind Ersatzaufforstungen geplant. Im Gespräch sind dafür laut Stefan Wiegand, stellvertretendem Forstamtsleiter in Wittlich, Flächen bei Landscheid und Binsfeld. Der Bewuchs soll dort als Lärmschutz dienen, Binsfeld würde damit den bestehenden Lärmschutzgürtel verlängern. Die Abholzungen sollen - sofern alle Genehmigungen vorliegen und die Verträge mit den Gemeinden abgeschlossen sind - Anfang Juni, spätestens Anfang Juli beginnen und bis 1. Oktober abgeschlossen sein. Für den kommenden Donnerstag hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die Nachfolgeorganisation des Bundesvormögensamts, die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden zu einem Treffen eingeladen, bei dem es um die Vorverträge zur Pacht des Waldes geht. Skeptisch meint Egon Birresborn, Bürgermeister von Landscheid: "Erst wenn alles stimmt, unterschreibe ich. Ich kenne noch keine Zahlen." Die entscheidenden Punkte sind für ihn die Entschädigungen für die Jagdwertminderung, den Holzeinschlag und die Flächennutzung sowie die Absicherung gegen Hochwasser. Birresborn befürchtet, dass die Abholzungen bei Binsfeld und Spangdahlem im Fall von Niederschlägen zu einem verstärkten Zulauf in den Kailbach und eventuell zu Hochwasser in Landscheid führen. Ein Gutachten der SGD Nord habe die Gefahr am Südhang mit dem Hinweis auf Verdunstung als gering eingestuft und Mulden zur Abhilfe vorgeschlagen. Birresborn: "Hier sehe ich noch Nachholbedarf." Nötig sind Abholzungen , um die Flugsicherheit für die Airbase zu gewährleisten. Laut Wehrbereichsverwaltung West ist auf der Base ein neues Instrumentenlandesystem im Einsatz, das höhere Anforderungen an die Hindernisfreiheit stelle als das alte. Pressesprecherin Birgit Sabczynski teilte mit, dass das neu installierte Instrumentenlandesystem 2004 in Betrieb genommen und zertifiziert worden sei. Eine weitere Zertifizierung - und hierbei handelt es sich wohl um diejenige, für die die Abholzungen nötig sind - erfolge im Laufe dieses Jahres. Im übrigen sei eine Abschlussuntersuchung zur Hindernislage vorgesehen, um unnötige Eingriffe zu vermeiden.

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