Es fehlen nur noch Unterschriften

BITBURG. Keinen Tag zu früh fertig wird die Arbeitsgemeinschaft (Arge) aus Agentur für Arbeit und den Kommunen mit dem Vorbereiten der zusammengeführten Arbeitslosen- und Sozialhilfe. Ab 3. Januar sollen sich die Klienten an die Arge-Büros in Bitburg und Prüm wenden.

Man sagt Verwaltungen nach, dass sie in mehr als einem Fall eher behäbig agieren und sich mit der Arbeit eher etwas Zeit lassen. In Sachen zusammengeführter Arbeitslosen- und Sozialhilfe - sprich Arbeitslosengeld II - gilt dieses Vorurteil sicher nicht. Erst in der heutigen Sitzung des Kreistags wird der Vertrag beraten und beschlossen, der das Umsetzen von Hartz IV erst möglich macht. Und nur 17 Tage später werden die beiden Büros der Arge, was für "Arbeitsgemeinschaft der Agentur für Arbeit, Trier, und des Landkreises Bitburg-Prüm" steht, ihre Pforten öffnen. Dass mit so heißer Nadel gestrickt werden musste, hat einen Grund und mehrere Folgen. Denn erst im September entschloss sich der Kreis, eine Arbeitsgemeinschaft mit der Agentur für Arbeit einzugehen und vollzog damit eine Kehrtwende. Zuvor hatte Landrat Roger Graef die so genannte Optionslösung favorisiert. Diese Variante beinhaltet, dass Kommunen ab Januar auf eigene Faust die Betreuung von Menschen übernehmen, die auf der Suche nach Arbeit sind oder der Sozialhilfe bedürfen. Von dieser Möglichkeit machen in Rheinland-Pfalz übrigens nur der Landkreis Daun (derTV berichtete) und der Kreis Südwestpfalz Gebrauch. Weil aber erst im frühen Herbst klar war, dass eine neue Organisation mit einem fremden Partner gegründet werden soll, zogen viele Tage ins Land, die mit Verhandlungen angefüllt waren. Das führte dazu, dass erst seit einigen Tagen überhaupt klar ist, wo die Mitarbeiter der Arge überhaupt ihre Büros haben werden und der noch abzuschließende Vertrag zwischen Kreis und Agentur für Arbeit den Kreistagsmitgliedern verspätet zuging. Würde der heute ab 9 Uhr tagende Kreistag aus irgend einem Grund der Abmachung nicht zustimmen, hätten alle Beteiligten ein ziemlich großes Problem. Ungeachtet dieser wohl eher theoretischen Möglichkeit des Scheiterns der Arbeitsgemeinschaft sitzt man im Kreishaus in den Startlöchern. "Die Arge hat Standorte in den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit in Bitburg und in Prüm", sagt Stephan Schmitz-Wenzel, zuständiger Geschäftsbereichsleiter bei der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm. Vereinbart ist, an beiden Standorten zu beraten, aber nur in Bitburg - dort residiert man im ersten Obergeschoss des Arbeitsamts - werden die einzelnen Fälle bearbeitet. Schmitz-Wenzel kann sich darüber hinaus auch vorstellen, dass bei Bedarf Sprechtage in einzelnen Verbandsgemeinde-Verwaltungen abgehalten werden.19,6 Mitarbeiter am Start

19,6 Arbeitskräfte - die Kommazahl ergibt sich aufgrund von Teilzeit-Arbeitsverhältnissen bereiten derzeit den Start der Arge vor und werden auch ab Januar mit von der Partie sein. Geschäftsführer dieser Gemeinschaftsbehörde wird Carl Diederich sein. Für den kommunalen Bereich ist Diederich sich "sicher, dass alles zum Start der Arge Notwendige getan worden ist". Ein wenig reinhängen müsse sich hingegen die Agentur für Arbeit, die noch nicht alle Anträge auf Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch 2 abgearbeitet habe. Da noch niemand Erfahrungen mit den Arbeitsgemeinschaften hat, kann Stephan Wenzel auch noch nicht sagen, ob es bei den derzeit eingeplanten 19,6 Stellen bleibt. Dies hänge auch davon ab, auf welchem Niveau sich die Zahl der Hilfesuchenden einpendelt. "Bisher haben wir weniger Anträge als erwartet bekommen", sagt der Geschäftsbereichsleiter. Er rechnet jedoch noch mit einigen Nachzüglern im Januar.

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