Es geht um Müll und Geld

Jetzt soll Gras über die Sache wachsen: Nachdem der Parkplatz an der L 5 bei Rittersdorf bereits vor einem guten Jahr provisorisch geschlossen wurde, ist es nun endgültig vorbei. Es wird Erde über die befestigte Parkfläche gekippt. Darüber ärgern sich einige Bürger, die sagen: So wird das Problem nur verlagert.

Rittersdorf. (scho) "Auf dem Parkplatz an der L 5 haben täglich etliche Fahrer Rast gemacht", sagt Anne-Martine Garcon, die sich wie viele Rittersdorfer darüber ärgert, dass der befestigte Parkplatz nun endgültig mit Erde überdeckt wird. Rittersdorf ist kein Einzelfall. 22 Parkplätze machte der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in den Kreisen Vulkaneifel und Bitburg-Prüm dicht, davon vier in der Verbandsgemeinde (VG) Bitburg-Land. Der bei Rittersdorf, zwei bei Seffern und einer bei Brecht.

"Das wurde nicht willkürlich gemacht", sagt Bruno von Landenberg, Leiter des Bereichs Verkehr beim LBM Gerolstein. Auf dem Parkplatz bei Rittersdorf habe das Müllproblem überhand genommen. "Der war zu 80 Prozent mit Unrat und Müll belagert. Mindestens zweimal pro Woche haben wir da säubern müssen. Da war alles Mögliche dabei - von der Autobatterie bis zum Tierkadaver", sagt von Landenberg.

Also Müll, der auf Kosten der Steuerzahler entsorgt werden musste. Zwar seien auch zwei Mülltonnen dort aufgestellt worden, aber der Unrat hätte doch immer daneben gelegen. "Nicht selten wurde darauf dann auch noch uriniert. Es war eine Zumutung für die Leute, die das entsorgen mussten", empört sich von Landenberg.

Mehr als 30 000 Euro jährlich will der LBM durch das Schließen der "Müllplätze" einsparen. Von Landenberg betont, dass vor der Schließung die Verbandsgemeinden angeschrieben worden seien, ob aus ihrer Sicht einzelne Parkplätze dringend erhalten werden müssten. Doch von der VG Bitburg-Land hätte es keinerlei Widerspruch gegeben.

Mehr als 30 000 Euro sollen pro Jahr gespart werden



"Mit der Schließung von Parkplätzen ist das Müll-Problem nicht beseitigt, sondern lediglich verlagert", sagt Anne-Martine Garcon und berichtet, dass es nun erst recht Proteste in Rittersdorf gebe, weil die befestigte Parkplatz-Fläche mit Erde bedeckt wird und eingesät werden soll. "Dass ausgerechnet eine staatliche Behörde groß geteerte Flächen einfach abdecken darf statt das Material ordnungsgemäß zu entsorgen, versteht niemand", sagt die Rittersdorferin, die mit ihrer Meinung nicht alleine da steht. Immerhin gehe es um rund 600 Quadratmeter Teerfläche. "Die warten wohl darauf, dass Gras über die Sache wächst", sagt auch Theo Niederprüm aus Rittersdorf. Doch laut von Landenberg ist diese Sorge unbegründet: "Das ist kein Teer, sondern Bitumen. Das ist trinkwasserneutral, und die Art, wie wir ihn überdecken, ist ordnungsgemäß."

Leser-Echo: Was ist Ihre Meinung: Hat die Straßenverkehrsbehörde recht, den zur Müllhalde verkommenen Parkplatz zu schließen oder werden so alle für das Fehlverhalten einiger weniger Müllsünder bestraft? Schreiben Sie uns Ihre Meinung in wenigen Sätzen an eifel-echo@volksfreund.de (Name und Anschrift nicht vergessen).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort