"Es kommt überall viel zusammen"

PRÜM. Am Samstag ist "Dreck-weg-Tag" in Rheinland-Pfalz (der TV berichtete). Auch die Stadt Prüm nimmt die Aktion zum Anlass, erneut in Straßen und Fluren tüchtig zu räumen. Allerdings erst einige Wochen später.

Dosen, Kippen, Flaschen und jede Menge weiterer Ärgernisse in der Landschaft: Verlässlich unverbesserlich ist der Mensch, besonders in der Variante als Autofahrer vertraut er der Natur und seinen Zeitgenossen gerne seinen Unrat an. Es lässt sich halt alles so bequem mit einem eleganten Wurf aus dem Seitenfenster entsorgen. Die Gemeinden rufen deshalb seit Jahren regelmäßig zur Aktion "Saubere Landschaft" auf. Jetzt beteiligen sich darüber hinaus auch das Mainzer Ministerium für Umwelt und Forsten, SWR4 und der Trierische Volksfreund - am Samstag, 6. März, heißt es erstmals im ganzen Bundesland: "Der Dreck muss weg!" Raus ins Gelände, fort mit dem Müll

In vielen rheinland-pfälzischen Städten und Gemeinden gehen die Bürger auf die Straße, auf Feld- oder Waldwege und machen sich im Dienst der Sauberkeit die Hände schmutzig. Mit dabei sind unter anderem Mainz, Speyer, Bad Dürkheim, Zweibrücken, Andernach, Bad Kreuznach und Trier. In der Region beteiligen sich Bitburg, Gerolstein, Daun, Wittlich, Hermeskeil und Saarburg. Und Prüm - allerdings erst ein paar Wochen später: "Und zwar im Rahmen der Aktion Saubere Landschaft", erklärt Stadtbürgermeister Hansgerd Haas. Die Helfer kommen aus rund 30 Vereinen, Parteien und weiteren Gruppierungen der Abteistadt, seit mittlerweile 15 Jahren ziehen sie hinaus und räumen in 25 Bezirken auf. Einen festen Termin gibt es nicht, die Vereine planen den Aufräumtag in Eigenregie. Einzige Vorgabe der Stadt: Die Aktion sollte im Frühling laufen. Der spätere "Dreck-weg-"Zeitpunkt der Prümer ist schnell erklärt. Haas im TV -Gespräch mit Blick auf den Neuschnee der ersten Märztage: "Man sieht ja jetzt wieder, welche Witterung wir hier haben. An der Mosel mag das um diese Zeit schon richtig sein, bei uns kommt es noch etwas früh." Außerdem wäre eine Teilnahme am 6. März und dann noch einmal bei der Aktion Saubere Landschaft eine logistisch kaum zu bewältigende Doppelung. Lieber einmal richtig als zweimal falsch, lautet deshalb das Prümer Motto, morgen ist man daher "nur" moralisch dabei.

Spezielle Schand- und Dreckflecken gebe es nicht in der Abteistadt, sagt der Bürgermeister. Autofahrer "müllen" besonders gern

Allerdings werde unter anderem dort viel fallen gelassen, "wo die Autos langsam fahren - an Ortseingängen, Zufahrtsstraßen und in Kreuzungsbereichen". Das Fazit, kurz und schmerzhaft: "Es kommt überall viel zusammen. Die Aktion ist sehr wichtig, da brauchen wir einfach die Vereine, denn mit den städtischen Kräften allein kriegen wir das gar nicht hin." Schirmherrin des Dreck-Weg-Tags ist Margit Conrad, Ministerin für Umwelt und Forsten in Rheinland-Pfalz: "Illegale Müllentsorgung oder achtloses Wegwerfen von Müll ist kein Kavaliersdelikt" sagt sie. "Solchen Abfall zu entsorgen kostet jährlich viele Millionen Euro in Rheinland-Pfalz - Geld, das heute viel nötiger an anderen Stellen gebraucht wird." Am Samstag, 6. März, läuft landesweit der "Dreck-weg-Tag". Viele Gemeinden beteiligen sich, wie bereits erwähnt, im Rahmen der Aktion "Saubere Landschaft" am großen Aufräumen: Soweit bekannt, starten im Altkreis Prüm an diesem Tag die Vereine in den Ortsgemeinden Dahnen, Lichtenborn und Lünebach (Verbandsgemeinde Arzfeld). In der Verbandsgemeinde Prüm sind am Samstag Bleialf und Winterscheid dabei. In der VG Obere Kyll legen die Räum-Trupps erst Anfang April los, Termine werden noch bekannt gegeben.

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