Es kracht sechs Mal am Tag

BITBURG. In den ersten sechs Monaten dieses Jahren haben zwei Menschen auf den Straßen im Altkreis Bitburg ihr Leben verloren. Insgesamt stieg die Zahl der Unfälle laut Unfallstatistik der Polizei-Inspektion Bitburg um rund 4,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

1188 Mal hat es zwischen dem 1. Januar und dem 30. Juni 2006 auf den Straßen des Altkreises Bitburg gekracht. Diese Zunahme gegenüber dem ersten Halbjahr 2005 um rund 4,7 Prozentpunkte geht aus der nun vorliegenden Unfallstatistik der Polizei-Inspektion Bitburg hervor. Durchschnittlich geschehen mehr als sechs Unfälle pro Tag. Bei den Verkehrsunfällen starben wie im Vorjahr zwei Menschen auf den Straßen im Südkreis. 61 (2005: 70) wurden schwer- und 152 (147) leicht verletzt. Laut Klaus Schnarrbach, Polizeihauptkommissar bei der Bitburger Polizei, bewegen sich die Zahlen im üblichen Rahmen. Die Steigerung sei nicht auf besondere Umstände zurückzuführen. "Der lange Winter hat sich beispielsweise nicht besonders in der Unfallstatistik niedergeschlagen", sagte Schnarrbach dem TV. 690 Unfälle ereigneten sich außerhalb geschlossener Ortschaften. Bei 35 Unfällen (36) war Alkohol im Spiel, 148 (140) Unfallbeteiligte entzogen sich im Jahr 2006 ihrer Verantwortlichkeit durch eine Flucht. Nach wie vor eine Problemgruppe bleiben die so genannten jungen Fahrer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren. Bei 365 (332) Unfällen waren die oft noch ungeübten Verkehrsteilnehmer beteiligt. In dieser Altersgruppe wurde ein Mensch getötet, 19 schwer und 42 leicht verletzt. An 16 Unfällen waren Kinder beteiligt. Fünf Kinder wurden schwer, zehn leicht verletzt. Auch bei den Unfallursachen hat es im Vergleich mit dem Vorjahr keine Verschiebungen gegeben. Geschwindigkeit, Überholen und nicht ausreichender Sicherheitsabstand sind die Hauptunfallursachen, gefolgt von Fehlern beim Abbiegen (215 Fälle) und dem Missachten der Vorfahrt (81). Die Unfälle mit Beteiligung von motorisierten Zweirädern ist im ersten Halbjahr leicht gestiegen. 2006 ereigneten sich bis einschließlich 30. Juni 26 (24) Unfälle mit Krafträdern, dabei wurde ein Mensch getötet, zwölf (zehn) schwer und 13 (14) leicht verletzt. Nicht mehr in der Halbjahresstatistik enthalten ist der Juli. In den ersten knapp vier Wochen dieses Monats ereigneten sich weitere sieben Unfälle mit Motorradbeteiligung. Dabei verloren zwei Menschen ihr Leben, einer wurde schwer und vier leicht verletzt. "Damit sind von den bisher vier im Straßenverkehr Getöteten drei Zweiradfahrer", sagt Schnarrbach. Diese Bilanz bei den Zweiradunfällen nimmt die Polizei zum Anlass, noch einmal auf das Programm "Motorrad fahren in Rheinland-Pfalz - Aber sicher!" hinzuweisen. Auch auf zwei Rädern würden die eigenen Fähigkeiten oftmals überschätzt, sagt der Polizeihauptkommissar. "Spaßfahren am Wochenende, nur unterwegs sein bei schönem Wetter - das führt dazu, dass viele Fahrerinnen und Fahrer ihre Risikobereitschaft gefährlich erhöhen." Die Folgen seien schwere und schwerste Unfälle, die die Fahrer nicht selten mit ihrem Leben bezahlen. Langsam fahren, Rücksicht nehmen

Die Analyse der Unfälle zeige laut Schnarrbach zudem, dass gerade auch bei den Zweiradfahrern nicht die Gruppe der jungen Fahrer besonders betroffen sei, sondern oftmals auch so genannte "alte Hasen" beteiligt sind. Angesichts der hohen Unfallzahlen im Altkreis Bitburg kündigt Klaus Schnarrbach die üblichen polizeilichen Überwachungsmaßnahmen an. Er stellt jedoch fest, dass es auf das Verhalten jedes einzelnen Verkehrsteilnehmers ankomme. "Geschwindigkeit anpassen, nicht rasen, Partnerschaft im Straßenverkehr, Rücksichtnahme." Nur so ließen sich Unfälle wirksam verhindern.

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