"Es war, als würde die Welt einen Moment still stehen"

SPANDGAHLEM. (iz) Der 11. September 2001 bewegt die Soldaten auf der US-Airbase Spangdahlem: Am Samstag gedachten sie der Opfer der Terroranschläge vor drei Jahren.

"Wir gedenken der Toten - der 11. September bleibt ein Ereignis, das die Welt nicht vergisst - genauso wie den Mord an Kennedy": Auf dem Platz vor dem Hauptquartier von Spangdahlem wehen die Flaggen der Vereinigten Staaten, der Bundesrepublik und der Nato. Angetretenen sind deutsche und amerikanische Soldaten. Polizeiwagen sind aufgefahren, ein Rettungswagen und ein Feuerwehrwagen stehen mit Rundum-Warnlicht auf dem Platz. Auch schweres Arbeitsgerät ist postiert - als Symbol für die Arbeit, die nach den Terroranschlägen getan worden ist. Die amerikanischen Militärangehörigen singen die Nationalhymnen. Die Soldaten salutieren. Und die Gäste nehmen einen Augenzeugenbericht entgegen: Colonel Dave Goldfein, Commodore der Airbase, berichtete mit bewegenden Worten über seinen speziellen und persönlichen "11. September". Vor drei Jahren, "als unsere Nation angegriffen wurde", war Goldfein im Militärstab im Pentagon tätig. "Es war ein schöner Tag, fast so wie heute, ähnlich warm und blauer Himmel", erinnert sich der Commodore bei der Gedenkfeier auf der Airbase, - "und es endete in einem Alptraum!""Dann war überall Feuer und Rauch"

Wenige Minuten, bevor damals eines der entführten Flugzeuge in das amerikanische Verteidigungsministerium stürzte, hatte Goldfein in einem Bus das Pentagon verlassen. "Wir sahen das Flugzeug und hörten dann die Explosion", berichtet Goldfein den geladenen Gästen. "Es war so, als würde die Welt einen Moment still stehen. Dann war überall Feuer und Rauch, und doch lief die ganze Rettungsaktion sehr koordiniert ab. Schnell waren die Ersthelfer vor Ort, Feuerwehr, Polizei, Ambulanzen. Es war eine unvorstellbare Hilfsaktion." Goldfein macht die aufopferungsvolle Hilfe anschaulich, die den Verletzten und den Opfern zuteil wurde, sei es durch Privatleute oder auch durch große Fast-Food-Ketten. Ergreifende Worte findet Goldfein, vor allem für die 18- und 19-jährigen, jungen Soldaten, die damals ihren Dienst verrichteten: "Als ich ihnen ins Gesicht schaute, hinterließen sie in mir ein Bild, das ich sicherlich nie vergessen werde!" Für Goldfein ist die amerikanische Nation durch das schlimme Ereignis von vor drei Jahren noch enger zusammen gerückt. Und so verspricht er in Spangdahlem, ehe er einen Kranz für die Opfer niederlegt, mit fester Stimme: "Das ist sicher: Wir werden weiter für Freiheit, Gerechtigkeit und einen besseren Ort für unsere Kinder eintreten."

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