Externer Experte soll Kardinal-Frage klären

Von unserem Redakteur MANFRED REUTER PRÜM. Die Bauexperten strikken weiter mit heißer Nadel an einer Lösung zur Sanierung des südlichen Basilikaturms in Prüm. Fachleute aus Mannheim sollen nun die kardinale Frage beantworten, ob Edelstahlnadeln ins marode Mauerwerk getrieben werden müssen, um die Standfestigkeit des Gotteshauses zu sichern. Die Diskussion um die Sanierung des Prümer Basilika-Südturms dauert mit unverminderter Heftigkeit an. Wie Bistums-Ingenieurin Christa Marx am Donnerstag auf Anfrage bestätigte, arbeitet zurzeit ein Statiker-Büro aus Mannheim an einem neuen Gutachten. Darin erhofft man sich endgültig Aufschluss über die weitere Vorgehensweise zum Substanzerhalt des Bauwerks. Während Pastor Robert Lürtzener eine Vernadelung des Turms nach wie vor nicht für notwendig erachtet, hatte Architekt Dieter Müller auf diese Herangehensweise gepocht. Dies war letztendlich der Grund, warum ihm der Verwaltungsrat den Auftrag entzog (der TV berichtete). Nach Informationen des TV tendieren die aktuell mit der Materie befassten Fachleute nach einer ersten Untersuchung dazu, auf eine Vernadelung zu verzichten. "Wir haben das Gutachten in Auftrag gegeben, um einen zweiten Expertenrat einzuholen", betonte am Donnerstag Bistums-Ingenieurin Christa Marx. Immerhin gehe es auch um die Frage, ob man mit weniger Geld auskomme. Eine endgültige Aussage sei zurzeit noch nicht möglich, weil man erst das Gutachten abwarten wolle. Gleichwohl bestätigte Marx, dass es vor Ort eine erste mündliche Aussage gegeben habe, wonach eine Vernadelung womöglich verzichtbar sei. Sie betonte, dass diese Bewertung allerdings vorbehaltlich des endgültigen Gutachter-Ergebnisses zu sehen sei. Die Mannheimer Fachleute seien unterdessen schon einmal bei einem "kniffligen Fall" an der Mosel eingeschaltet worden. Dort hätten sie bei einem anderen statischen Problem ein "subtiles Konzept mit wenigen Eingriffen" umgesetzt, das zudem kostengünstig gewesen sei, sagte die Bistums-Ingenieurin. Ex-Basilika-Architekt Dieter Müller hat derweil den Vorwurf von Pastor Lürtzener, er (Müller) habe einen Bauschadensforscher aus Serrig "eingeschüchtert", mit Nachdruck zurückgewiesen und als "unverschämt" bezeichnet. Gleichzeitig bestätigte Müller aber, den Gutachter in einem Brief darum gebeten zu haben, seine Expertise dahingehend zu verdeutlichen, dass eine Vernadelung notwendig sei. Stein des Anstoßes war eine Sachverständigen-Passage, in der es heißt: "Eine Ertüchtigung des Mauerwerks kann aus Sicht des Unterzeichners durch eine Vernadelung erfolgen. Damit kann auch eine sichere Anbindung der einzelnen Mauerabschnitte (Innen-, Zwischen-, Außenschale) erreicht werden, (und nun kommt der entscheidende Nebensatz, Anm. d. Red.) sofern hier vereinzelte Ablöse-Erscheinungen vorliegen sollten, die bei den Untersuchungen nicht aufgefunden wurden." An dieser Formulierung rieben sich derweil nicht nur Robert Lürtzener und sein Verwaltungsrat, sondern offenbar auch die Bauabteilung des Bistums. Für Dieter Müller ist die Bitte an den Bauschadensforscher, die Dinge klarer und für Laien verständlicher zu formulieren, "nichts Außergewöhnliches". Robert Lürtzeners Vorwurf höre sich hingegen so an, als habe er eine arglistige Täuschung inszenieren wollen. Müller: "Dies ist ungeheuerlich und ungerecht." Dass die Vernadelung des Turms 130 000 Euro kosten solle, stimme ebenfalls nicht, schimpfte Dieter Müller am Donnerstag. Bei diesem Betrag habe es sich lediglich um eine erste pauschale Größe gehandelt, in Wirklichkeit sei die Arbeit mit rund 70 000 Euro zu taxieren. "Wir waren bemüht, die Kosten zu reduzieren", dies habe man der Kirchengemeinde und dem Bistum auch schriftlich mitgeteilt, betonte der Architekt. Außerdem: Dass er Probleme mit den Gremien der Pfarrgemeinde gehabt habe, sei schlicht "lächerlich".

Die Diskussion um die Sanierung des Prümer Basilika-Südturms dauert mit unverminderter Heftigkeit an. Wie Bistums-Ingenieurin Christa Marx am Donnerstag auf Anfrage bestätigte, arbeitet zurzeit ein Statiker-Büro aus Mannheim an einem neuen Gutachten. Darin erhofft man sich endgültig Aufschluss über die weitere Vorgehensweise zum Substanzerhalt des Bauwerks. Während Pastor Robert Lürtzener eine Vernadelung des Turms nach wie vor nicht für notwendig erachtet, hatte Architekt Dieter Müller auf diese Herangehensweise gepocht. Dies war letztendlich der Grund, warum ihm der Verwaltungsrat den Auftrag entzog (der TV berichtete). Nach Informationen des TV tendieren die aktuell mit der Materie befassten Fachleute nach einer ersten Untersuchung dazu, auf eine Vernadelung zu verzichten. "Wir haben das Gutachten in Auftrag gegeben, um einen zweiten Expertenrat einzuholen", betonte am Donnerstag Bistums-Ingenieurin Christa Marx. Immerhin gehe es auch um die Frage, ob man mit weniger Geld auskomme. Eine endgültige Aussage sei zurzeit noch nicht möglich, weil man erst das Gutachten abwarten wolle. Gleichwohl bestätigte Marx, dass es vor Ort eine erste mündliche Aussage gegeben habe, wonach eine Vernadelung womöglich verzichtbar sei. Sie betonte, dass diese Bewertung allerdings vorbehaltlich des endgültigen Gutachter-Ergebnisses zu sehen sei. Die Mannheimer Fachleute seien unterdessen schon einmal bei einem "kniffligen Fall" an der Mosel eingeschaltet worden. Dort hätten sie bei einem anderen statischen Problem ein "subtiles Konzept mit wenigen Eingriffen" umgesetzt, das zudem kostengünstig gewesen sei, sagte die Bistums-Ingenieurin. Ex-Basilika-Architekt Dieter Müller hat derweil den Vorwurf von Pastor Lürtzener, er (Müller) habe einen Bauschadensforscher aus Serrig "eingeschüchtert", mit Nachdruck zurückgewiesen und als "unverschämt" bezeichnet. Gleichzeitig bestätigte Müller aber, den Gutachter in einem Brief darum gebeten zu haben, seine Expertise dahingehend zu verdeutlichen, dass eine Vernadelung notwendig sei. Stein des Anstoßes war eine Sachverständigen-Passage, in der es heißt: "Eine Ertüchtigung des Mauerwerks kann aus Sicht des Unterzeichners durch eine Vernadelung erfolgen. Damit kann auch eine sichere Anbindung der einzelnen Mauerabschnitte (Innen-, Zwischen-, Außenschale) erreicht werden, (und nun kommt der entscheidende Nebensatz, Anm. d. Red.) sofern hier vereinzelte Ablöse-Erscheinungen vorliegen sollten, die bei den Untersuchungen nicht aufgefunden wurden." An dieser Formulierung rieben sich derweil nicht nur Robert Lürtzener und sein Verwaltungsrat, sondern offenbar auch die Bauabteilung des Bistums. Für Dieter Müller ist die Bitte an den Bauschadensforscher, die Dinge klarer und für Laien verständlicher zu formulieren, "nichts Außergewöhnliches". Robert Lürtzeners Vorwurf höre sich hingegen so an, als habe er eine arglistige Täuschung inszenieren wollen. Müller: "Dies ist ungeheuerlich und ungerecht." Dass die Vernadelung des Turms 130 000 Euro kosten solle, stimme ebenfalls nicht, schimpfte Dieter Müller am Donnerstag. Bei diesem Betrag habe es sich lediglich um eine erste pauschale Größe gehandelt, in Wirklichkeit sei die Arbeit mit rund 70 000 Euro zu taxieren. "Wir waren bemüht, die Kosten zu reduzieren", dies habe man der Kirchengemeinde und dem Bistum auch schriftlich mitgeteilt, betonte der Architekt. Außerdem: Dass er Probleme mit den Gremien der Pfarrgemeinde gehabt habe, sei schlicht "lächerlich".

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