Für eine Handvoll Schüler

Weil es für die Hauptschulen in Idenheim und Kyllburg nicht genügend Anmeldungen gibt, werden dort jeweils fünfte und sechste Klassen zusammengelegt. Das bedeutet für Lehrer Umstellungen im Lehrplan, muss aber für die Schüler nicht unbedingt von Nachteil sein.

 In ruhiger und grüner Ortsrandlage liegt die Konrad-Adenauer-Hauptschule Idenheim. TV-Foto: Uwe Hentschel

In ruhiger und grüner Ortsrandlage liegt die Konrad-Adenauer-Hauptschule Idenheim. TV-Foto: Uwe Hentschel

Idenheim. (uhe) Bis kurz vor Ende des vergangenen Schuljahrs waren es erst drei, zwischenzeitlich sind noch zwei dazugekommen, doch das reicht nicht. Gerade mal fünf Schüler werden in dem neuen Schuljahr, das heute beginnt, die fünfte Klasse der Idenheimer Hauptschule besuchen. "Man muss allerdings sagen, dass wir im Hauptschulbereich erst zu Schulbeginn verlässliche Zahlen erhalten", sagt Eveline Dziendziol von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier, weil einige Eltern ihre Kinder erst zum Ferienende oder gar danach anmelden würden. Dass es jedoch im Fall der Idenheimer Konrad-Adenauer-Hauptschule so viele sein könnten, um damit eine eigenständige Klasse zu füllen, gilt in Trier als äußerst unwahrscheinlich. In Idenheim im Übrigen auch, weshalb die Schule dort die fünfte und sechste Klasse zusammengelegt hat. Erfahrungen damit habe man bereits im vergangenen Jahr gesammelt, da damals die Situation eine ähnliche gewesen sei, sagt Brigitte Coen, stellvertretende Schulleiterin, doch ganz einfach sei das nicht. "Bei Fächern wie Biologie zum Beispiel ist es relativ unproblematisch", sagt sie, weil es egal sei, ob die Anatomie der Frösche in der fünften oder aber erst in der sechsten drankomme. Schwieriger werde es jedoch bei Geschichte und in Fächern, wo eine Änderung der Themenfolge nicht ohne weiteres möglich sei.Was für die Lehrer ein Drahtseilakt zwischen den Jahrgängen ist, muss für die Schüler aber nicht zwangsläufig von Nachteil sein. Zumindest nicht in Idenheim. Denn die gemeinsame Klasse mit ihren fünf Fünftklässlern und neun Sechstklässlern ist trotz der Zusammenlegung vergleichsweise klein. "Wir haben so eher die Möglichkeit, uns um jeden Einzelnen zu kümmern", sagt Lehrerin Coen.53 Schüler aus 15 Dörfern besuchen Idenheimer Schule

Wie sich Größe und Zusammensetzung der Klassen im weiteren Verlauf entwickeln, bleibt abzuwarten, doch spielt hier nicht nur der Geburtenrückgang eine Rolle. Denn oft gibt es zwischen dem, was Grundschullehrer für den weiteren Bildungsweg der Kinder empfehlen, und dem, was Eltern sich für diesen Weg wünschen, Differenzen. "Der Lehrer weiß ja auch nicht alles, das ist klar", räumt die Hauptschullehrerin ein, doch sich an die Empfehlungen der Grundschulen zu halten, sei schon sinnvoll. Weil es aber immer wieder Eltern gibt, die das nicht wahrhaben wollen, endet der Weg von der Grundschule zum Gymnasium für viele wieder auf der Hauptschule. Das heißt, spätestens ab der siebten Klasse kommen noch welche dazu.53 Schüler und fünf Lehrer sind derzeit in der Konrad-Adenauer-Schule. 53 Schüler, die aus einem Einzugsgebiet mit 15 Dörfern kommen, das aus Sicht der stellvertretenden Schulleiterin viel zu klein ist. Und da nicht damit zu rechnen ist, dass es größer wird, ist die Zukunft der Idenheimer Schuleinrichtung auf lange Sicht gefährdet. Die Hauptschulen seien insgesamt rückläufig, heißt es seitens der Verbandsgemeindeverwaltung Bitburg-Land, die Träger der Schule ist. Allerdings ist die Konrad-Adenauer-Hauptschule nicht die einzige im Eifelkreis Bitburg-Prüm, die aufgrund der geringen Schülerzahl Klassen zusammenlegen muss. Auch an der Grund- und Hauptschule Kyllburg gibt es nur zehn Anmeldungen für die fünfte Jahrgangsstufe, teilt die ADD mit. Zudem sei im Landkreis Trier-Saarburg die Schule in Wincheringen betroffen und in Trier die Geschwister-Scholl-Hauptschule. In den Landkreisen Vulkaneifel und Bernkastel-Wittlich seien die Schülerzahlen hingegen ausreichend.

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