FWG dankt ab, Freie Liste startet

NEUERBURG. Die politischen Verhältnisse in Neuerburg sind heftig in Bewegung geraten. Lange war fraglich, ob es neben der CDU überhaupt eine weitere Liste zur Wahl am 13. Juni geben würde.

Bisher verfügt die CDU im Neuerburger Stadtrat mit neun Sitzen über die absolute Mehrheit. Die SPD hat vier Sitze, die FWG drei. Bereits vor zwei Wochen stellte der CDU-Stadtverband seine Kandidatenliste für die bevorstehende Kommunalwahl zusammen. Doch darüber hinaus herrschte große Ungewissheit. Die Freie Wählergruppe Neuerburg tritt im Juni nicht mehr an. Karl Höffler (52) ist seit 25 Jahren Vorsitzender: "Eine Erneuerung würde gut tun, aber es kommen leider keine Jungen nach." Der selbstständige Fotograf ist beruflich stark eingespannt. Er hatte die FWG gemeinsam mit anderen Unternehmern aus der Idee heraus gegründet, die Stadtkernsanierung mitzugestalten. Nun löst sich die Mannschaft auf. Höffler: "Etwas Wehmut ist dabei, denn alle waren sehr engagiert." Bei der SPD zog sich das Verfahren hin. Die Zahl der Interessierten hielt sich in Grenzen. Unter anderem Fraktionssprecher Karl-Heinz Fink wird sich wohl nicht mehr zur Verfügung stellen. Vor diesem Hintergrund kam SPD-Mitglied Hubert Heck auf die Idee, eine Freie Liste aufzustellen. Der 50-jährige Heck, Inhaber des Seniorenhauses Berghof, sitzt bisher für die SPD im städtischen Bauausschuss sowie im VG-Rat. Er lud zu einer Wahlversammlung ein, bei der 14 Namen aufgelistet wurden. Spitzenkandidatin ist Ingrid Hosdorf, dahinter folgen Klaus Rechin, Robert Krahwinkel, Hubert Heck und das bisherige FWG-Fraktionsmitglied Eduard Rodens. Zum Zeitpunkt der Versammlung zeichnete sich zwar bereits ab, dass es auch eine SPD-Liste geben würde, doch Heck ging auf Nummer sicher und zog sein Vorhaben durch. "Wir haben viele neue Köpfe dabei, von denen die Leute wissen, dass sie den Mund aufmachen", sagt Heck. "Wir wollen keine ideologischen Kämpfe gegen CDU und SPD, sondern im Rat sachorientiert zusammenarbeiten und das Beste erreichen." Der Name der Liste und die Wahlkampfthemen sollen noch festgelegt werden.SPD will mit eigener Liste antreten

SPD-Ortsvereinsvorsitzender Manfred Mundt erklärt die Verzögerung damit, dass sich einige Leute für beide Listen interessierten. Nach der Versammlung der Freien Liste sei dies geklärt, so dass die SPD ihre Versammlung am Montag, 26. April, um 20 Uhr in der Stadthalle abhalten werde. "Auch Nichtmitglieder sind willkommen und können nominiert werden", betont Mundt. Die spätere Arbeit im Rat orientiere sich im Übrigen nicht daran, wie viele Sitze die SPD bekomme. Es gehe um eine vernünftige Zusammenarbeit in der Sache. Das sieht auch die CDU nicht anders. 16 Namen umfasst ihre Liste. Der bisherige Fraktionschef Helmut Schmitt tritt nicht mehr an. Auf Platz eins steht Hans Heinen. Der 70-jährige Amtsinhaber bewirbt sich erneut um den Posten des ehrenamtlichen Stadtbürgermeisters. Die Anmeldefrist läuft Anfang Mai ab - ein Gegenkandidat ist weit und breit nicht in Sicht.

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