Fachsimpeln gehört auch dazu

DOCKENDORF. Alles stimmte bei den Dockendorfer Reitertagen, die die Familie Peters auf ihrem Gelände zum zwölften Mal organisierte: Wetter, Besucherzahl, Essen und das Turnier selbst.

 4000 Besucher und 220 Pferde waren bei den Dockendorfer Reitertagen dabei.Foto: Lydia Vasiliou

4000 Besucher und 220 Pferde waren bei den Dockendorfer Reitertagen dabei.Foto: Lydia Vasiliou

Seit Tagen herrscht in Dockendorf der Ausnahmezustand. Wieder einmal findet dort ein Springturnier der Spitzenklasse statt. Schon an der B 275 zwischen Bitburg und Wolsfeld weist ein großes Transparent auf das Ereignis hin.In Dockendorf ist die Straße gesperrt. Bis zum ein Kilometer entfernten Nachbarort Ingendorf geht nichts mehr. Auf dieser Strecke bieten verschiedene Händler ihr Reitzubehör an. Ein riesiges Zeltlager, das eigens für dieses Turnier errichtet wurde, beherbergt etwa 220 Pferde. Auf dem Abreiteplatz herrscht Hochbetrieb. Die Reiter bringen sich selbst und ihre Pferde in Schwung, bevor sie zum Start gerufen werden. Pferdeäpfel werden unverzüglich vom Platz entfernt, Oxer oder Steilsprung je nach Wunsch höher oder tiefer eingestellt. Auf der anderen Straßenseite glätten Helfer mit Traktoren den Boden des Parcours nach jedem Durchgang oder benetzen den Reitplatz mit Wasser.Reiter aus ganz Deutschland, Holland, Luxemburg sowie Cameron Hamley aus Irland oder Spitzenreiter aus der Region wie Jörg Peters und Manuel Marx wetteifern seit Donnerstag um den Bitburger Brauerei Pokal, den Audi-Cup und am Sonntag um den großen Preis der Eifel. Und der Mittwoch stand ganz im Zeichen der jungen Springpferde.Alois Peters, Organisator und Besitzer der Reitanlage, ist voll im Stress. Ein belegtes Brötchen als Mittagessen um 16 Uhr kann er noch gerade so genießen. Seiner Familie geht es nicht anders, denn seine Frau betreibt die Gastronomie, und Sohn Jörg ist selbst Teilnehmer in der S-Klasse bei diesem Springturnier, das insgesamt fast 4000 Menschen an diesen Tagen in die 200 Seelen zählende Gemeinde Dockendorf lockt. Unterstützt wird die Familie von den Mitgliedern des Reitclub Dockendorf und der Gemeinde. "Es ist eine nationale Veranstaltung aber auch mit internationalen hochklassigen Reitern", verrät Hobbyreiter Alois Peters.Ganz klein mit der mittleren Klasse habe die Familie vor zwölf Jahren angefangen, erzählt er. "Wir haben unwahrscheinliches Glück mit dem Wetter und können eine sportliche Topveranstaltung bieten", sagt der Chef. "Topbedingungen, sehr gut", bestätigt auch Elliott Gordon die Verhältnisse in Dockendorf. Er nimmt zum ersten Mal an dem Springturnier in der Eifel teil und reiste aus dem Frankfurter Raum an. Offensichtlich haben die Reiter heute wegen der Hitze eine Erleichterung erfahren, denn die sonst vorgeschriebenen Jacketts trägt weder Reiter noch Reiterin, die unschwer an den weißen Turnierhosen und den schwarzen Lederstiefeln zu erkennen sind. Aus Homburg im Saarland kommt Beate Schmitt, die noch ganz leger auf einem Stuhl sitzt und das Springen verfolgt. Sie wird erst beim nächsten Durchgang in der S-Klasse dabei sein. "Eine tolle Anlage", sagt sie. Wegen der Kinder ist Beate Ewerz aus Binsfeld schon zum zweiten Mal in Dockendorf. "Phantastisch", lautet ihr Urteil. Der frühere Reiter Peter Schumacher aus Kruft ist als Parcoursbau-Assistent zuständig und findet die Anlage "super". Dass man von überall her auf die Hindernisbahn einsehen kann, findet seine Frau Corinna toll und lobt ebenfalls die Gastronomie, die auch bezahlbar sei.Vom Scampi-Spieß bis "Kappes Terdisch" ist hier alles zu haben. Selbst von der Restaurant-Terrasse aus bleibt den zahlreichen Gästen nichts verborgen. Der Blick zum Parcours ist frei und eine Digitalanzeige klärt über Startnummer, Zeit und Fehlerpunkte der Reiter auf.Einige geben nach einer Fehlerzahl von 21,5 Punkten auf. "Zu spät", findet Georgia aus Orenhofen, "ich hätte schon bei zwölf Punkten aufgehört" und findet Zustimmung bei Julia aus Daufenbach. Fachsimpelei dieser Art ist an jeder Ecke zu hören. Die jüngsten Gäste sind mit einer Hüpfburg und Ponyreiten beschäftigt.Zufriedene Reiter, Gäste und Veranstalter sind das Ergebnis des Events in Dockendorf, das nächstes Jahr wieder an den Tagen um Peter und Paul stattfinden wird. SPORT

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