Fairness nicht nur auf dem Spielfeld

BITBURG. (hel) Dribbeln, passen, Körbe werfen und dabei lernen: Das St. Willibrord-Gymnasium, die Maximin-Schule und das Europäische Berufsbildungswerk starten ab kommenden Mittwoch erstmals ein gemeinsames Basketball-Camp. Ziel der Kooperation: Vorurteile der Schüler untereinander abbauen und ihre Toleranz und Sozialkompetenz fördern.

Fünf Tage lang, ab kommenden Mittwoch, müssen Schüler des Europäischen Berufsbildungswerks (Euro-BBW), der Maximin-Schule und des St. Willibrord-Gymnasiums nicht die Schulbank drücken, sondern sie spielen im Landschulheim in Serrig den ganzen Tag Basketball und schauen sich das Profispiel RheinEnergie Köln gegen den Mitteldeutschen BC in Köln an. Das "Freeway Basketball-Camp" soll allerdings keineswegs nur eine nette Auszeit für die Schüler sein. Sie sollen vielmehr dort das lernen, was nicht unbedingt in Schulbüchern steht und nur schwierig in der Theorie vermittelt werden kann. "Wir wollen durch den Sport Schüler ganz unterschiedlicher Schulen zusammenbringen und die soziale Integration der Kinder und Jugendlichen fördern", erklärt Hannepaul Blankenheim, Schulleiter der Maximin-Schule. Gymnasiasten treffen im Spiel auf Schüler mit Lern-Problemen, körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen. So sollen Vorurteile untereinander abgebaut werden und das Verständnis füreinander gefördert werden. "Wir schaffen in diesem Seminar auch soziale Kompetenz", betont Ralph Held, Sportlehrer des St. Willibrord-Gymnasium, das schon im dritten Jahr Basketball-Camps veranstaltet. Einige Schüler des Gymnasiums seien in den Basketball-AGs der Schule als "Hilfslehrer" ausgebildet worden und sollten sich nun um die Organisation und die Freizeitgestaltung während der Trainingswoche kümmern. "Außerdem haben die Schüler in Eigeninitiative Geld zusammengetragen, das für das Camp verwendet wird", sagt Held. So hätten sie beispielsweise ein Vorbereitungsspiel der Trierer Basketball-Bundesligisten organisiert und dadurch Sponsorengelder eingenommen. Eine Autogrammstunde mit den Basketballern, die von Sponsoren unterstützt werden soll, sei noch geplant. "Aber es ist schwierig, Sponsoren zu finden", klagen die Schulvertreter. 40 Jungen und Mädchen der Klassen 5 bis 13 werden in Serrig der orangen Kugel nachjagen, 25 aus den Basketball-AG des Gymnasiums, zehn von der Maximin-Schule und fünf vom Euro-BBW. "Ich habe die Schüler ausgewählt, die regelmäßig beim freiwilligen Training waren, als eine Art Belohnung", sagt Sonja Pütz-Hennen, Erzieherin des Euro-BBW, "im Camp sollen sie auch basketball-technisch vorankommen." Ein weiteres Ziel sei nämlich, den Schülern den Sport im Verein oder sogar als Profisportler schmackhaft zu machen. Die Besuche von Bundesligaspielen und die Treffen mit den TBB-Spielern seien eine ideale Motivation. Dass die Schüler tatsächlich im Basketball fit gemacht werden, dafür soll in vier Trainingseinheiten täglich gesorgt werden.

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