Faszination Jakobusweg

PRÜM/TRIER. Lust auf das Wandern macht Elisabeth Kretzschmar mit ihren Bildern und Erlebnissen vom mittelalterlichen Pilgerweg. Am Freitag, 27. Januar, eröffnet die Trierer Künstlerin im Konvikt die Ausstellung "Bilder vom Jakobsweg".

Der Weg war das Ziel: 40 Tage pilgerten Elisabeth und Wolfgang Kretzschmar gemeinsam mit Lotte und Helmut Hammes über den Jakobsweg von den Pyrenäen bis an die Atlantikküste. Dennoch war der Anspruch nicht unbedingt "Büßen mit Füßen". In vier Etappen legte das Quartett die 800 Kilometer des "Camino" (spanisch: Weg) nach Santiago de Compostela und Finisterra zurück. "Ein Erlebnis, das mich bis heute fasziniert", sagt die 57-jährige gebürtige Manderscheiderin. Auftakt zum Deutschen Wandertag

In den gebirgigen Pyrenäen fiel der Startschuss zu Tagesetappen von 20 bis 25 Kilometern durch die Weinanbaugebiete Navarra und Rioja, durch flache Landstriche, die spanische Hochebene, die eher kahl, trocken und wüstenähnlich ist bis hin zur erneuten Berglandschaft in Galicien, der spanischen Schweiz. Von dieser Pilgerung berichtet die Trierer Künstlerin bei einer der Auftaktveranstaltungen zum Deutschen Wandertag in Prüm. Am 27. Januar um 20 Uhr eröffnet die Triererin in der Aula des Konvikts ihre Ausstellung mit einzigartigen Landschaftsbildern. So vielfältig die spanischen Landstriche entlang des Jakobuswegs sich dem Betrachter offenbaren, so unterschiedlich sind die Techniken, mit denen Elisabeth Kretzschmar diese Landschaften wiedergibt. Holzschnitte, Aquarelle, Öl-, Acryl- und Eitempera-Technik belegen sowohl das ideenreiche Wirken der Künstlerin, als auch die facettenreichen spanischen Gegenden. Im "Camino de Frances", dem spanischen Teil des Jakobuswegs münden alle europäischen Jakobus-Pilgerwege, die sich sternenförmig über den Kontinent ziehen. Seit mehr als 1000 Jahren ziehen Pilger nach Santiago de Compostela um das Grab des Apostels Jakobus zu besuchen und um das "Ende der Welt" (Finisterre) zu besichtigen. "Dort angekommen, verbrennt man nach mittelalterlicher Tradition seine Wanderschuhe und entfacht damit ein Freudenfeuer", berichtet die Künstlerin und schränkt ein: "Wir haben die Schuhe nicht verbrannt, denn wir werden sie noch gebrauchen." Der Jakobsweg hält sie in ihrem Bann - in diesem Jahr wollen sie den französischen Teil durchwandern. Schon lange interessiert sich Elisabeth Kretzschmar für die Geschichte des Pilgerwegs, der vor neun Jahren vom Europarat zum ersten europäischen Kulturweg erklärt wurde. Die christliche Orientierung war dabei für die dreifache Mutter und Dozentin in der Erwachsenenbildung ebenso motivierend wie die künstlerische und sportliche Herausforderung. Auf ihrer langen Wanderung skizzierte und notierte sie ihre Eindrücke und ist nach wie vor fasziniert. Für die Zuhörer in Prüm wird sie ihre Tagebücher öffnen und von dem Erlebten weitergeben. Jakobusweg führt auch durch die Eifel

Mit den Schilderungen und Kunstwerken rückt sie nicht nur den Jakobsweg, der auch durch die Eifel führt, in den Fokus der Öffentlichkeit, sondern schlägt auch eine Bresche für das Wandern und Pilgern. Eine Etappe auf dem Weg zum Deutschen Wandertag begleitet die Künstlerin mit Kunstwerken und literarischem Beitrag. Musikalisch umrahmt wird die Ausstellungseröffnung vom Trierer "Chörchen" mit mittelalterlichen Liedern. Noch bis Ende Februar sind die Bilder vom Jakobsweg im Konvikt ausgestellt.

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