Feiern für den Dienst am Menschen

BITBURG/PRÜM. Auf 60 Jahre Bestehen blickt der Caritasverband Westeifel zurück. Andere Einrichtungen des Verbands feiern ebenfalls 2006 runde Geburtstage. Zudem wird die Caritas ihre Angebote ausbauen.

Angefangen hatte alles im März 1946. Der Krieg hatte viel Elend hinterlassen: Heimkehrer, Flüchtlinge, Hungernde und Wohnungslose standen oft vor dem Nichts. Viele Ehrenamtliche leisteten Hilfe. Margarethe Heinelt organisierte die Arbeit. Damit war der Caritasverband für den damaligen Landkreis Prüm gegründet. Später folgten die Kreise Daun und Bitburg. "Die Idee ,Caritas' wurde aus dem Ehrenamt gegründet", sagt Monika Dondelinger, stellvertretende Geschäftsführerin des Caritasverbandes Westeifel. Caritas steht für Nächstenliebe und Bruderdienst und soll die Aufgabe von jedem Christen sein. "Heute ist die Caritas Westeifel nicht mehr wegzudenken", sagt Dondelinger. In Bitburg und Daun hat der Verband Geschäftsstellen, im "Gründungsort" Prüm eine Außenstelle. Fünf Sozialstationen in Arzfeld, Bitburg, Daun, Gerolstein und Speicher versorgen Hilfsbedürftige. "Beim Jubiläum feiern wir uns nicht selber. Wir repräsentieren viel mehr 60 Jahre Dienst am Menschen", sagt Dondelinger. "Einer unserer Schwerpunkte liegt bei der Altenpflege", sagt Dondelinger. Hierfür sind die fünf Sozialstationen zuständig. Das Haus der Begegnung in Irrel gibt Senioren die Möglichkeit, sich auszutauschen und gemeinsame Unternehmungen zu machen. Die Ehrenamtlichen des Helferkreises Demenz begleiten Demenzkranke im Alltag. "Essen auf Rädern" versorgt Senioren mit Mittagessen. Einen weiteren Schwerpunkt sieht Dondelinger in der Jugendarbeit. Zum Beispiel helfen Jugendscouts in Zusammenarbeit mit den Schulen der Region Jugendlichen bei der Ausbildungs- und Stellensuche. Aber auch für die mittlere Generation bietet die Caritas Hilfe an: Bei der Schwangeren-, Schuldner- oder Suchtberatung erhalten Betroffene Auskunft und Unterstützung. "Wir entwickeln die Angebote vor allem aus dem Bedarf heraus", sagt Dondelinger. Mit einem so großen Angebot stellt sich die Frage nach der Finanzierung. "Es ist ein Mix aus öffentlichen Zuschüssen, Eigenfinanzierung, Spenden, Kirchensteuermitteln und Mitgliederbeiträgen", sagt Dondelinger. Außerdem tragen viele ehrenamtliche Mitarbeiter zur Idee bei. Mit Qualifizierungskursen, Fortbildungen sowie einer ehrenamtlichen Mitgliedschaft wird das freiwillige Engagement belohnt. "Ein Caritasverband ohne Ehrenamt ist nicht denkbar. Wir hoffen, dass weiterhin viele am Netz knüpfen wollen", sagt Dondelinger. In der Zukunft sollen viele Angebote erweitert werden. Am 1. April läuft das Modellprojekt "Fachstelle Demenz" an (der TV berichtete). Außerdem werden die ambulante Hospiz, die Schuldner- und Suchtberatung sowie der psychosoziale Dienst und das Konzept der Schulsozialarbeit ausgebaut. 2006 ist aus mehreren Anlässen ein Jubiläumsjahr: Im Januar wurden die Beratungs- und Koordinierungsstellen Arzfeld, Bitburg und Speicher zehn Jahre alt. Am 22. März feiert der Caritasverband "60 Jahre Caritas" und 25 Jahre als eingetragener Verein. Im Mai feiert die Caritas-Sozialstation Bitburg ihr zehnjähriges Bestehen.

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