Feil an der Spitze

BITBURG. Das hat vor ihm noch keiner geschafft: Der 37-jährige Rüdiger Feil aus Bad Reichenhall wurde zum viertem Mal in Folge Europameister im Fliegen ferngesteuerter Modellhubschrauber. In der Teamwertung holten die Italiener den Titel.

Eine Europameisterschaft in Bitburg - das gibt es nicht alle Tage. Und so war die Sportschule auf dem ehemaligen Air-Base-Gelände nicht nur wie geschaffen für den internationalen Wettbewerb, zu dem 48 Sportler aus 17 Nationen an den Start gingen. Gleichzeitig war sie Reiseziel vieler interessierter Zuschauer aus dem In- und Ausland. Die Teilnehmer trugen die Europameisterschaft während der gesamten Woche aus. Von Montag bis Donnerstag fanden die Vorrundenkämpfe statt, die Entscheidungen fielen am Freitag und Samstag. "Es gab in diesem Jahr eine starke internationale Konkurrenz. Die Leistungen der Teilnehmer lagen sehr eng beisammen", sagte der alte und neue Europameister, Rüdiger Feil, im Gespräch mit dem TV . Gegen die erfahrenen und leistungsstarken Sportler musste Feil sein ganzes Können aufbieten, um abermals zu gewinnen. "Die Kunst des Sports und meines Erfolges liegt wohl darin, das ich sehr viel Interesse an der Technik habe und deshalb so eng damit verbunden bin", resümiert der glückliche Sieger: "Am besten ist, man weiß, wie die Technik funktioniert, dann kann man auch optimal damit umgehen." Beruflich leitet er ein Konstruktionsbüro und ist somit auf Tuchfühlung mit der Technik. Seit rund 30 Jahren ist er Modellflieger. Feil: "Als siebenjähriger Lausbub hab' ich damit angefangen. Seit ungefähr acht Jahren widme ich mich intensiv dem Hubschraubermodellflug.""Macher" erzeugen eigenen Strom für Wettkampfbüro

Zwei Mal pro Woche trainiert er. "Das ist schon deutlich weniger geworden. Heute trainiere ich mehr die Qualität der Flüge", verrät der Spezialist. Sein Fluggerät kennt er in- und auswendig, jede Schraube daran hat er schon mehrfach gedreht. Der Modellhubschrauber des Siegers ist rund fünf Kilogramm schwer und hat einen Rotordurchmesser von 150 Zentimeter. Den drei PS starken Motor treibt ein umweltfreundliches Kraftstoff-Gemisch aus Alkohol und Öl an. Das Modell erreicht eine Geschwindigkeit von mehr als 100 Stundenkilometer. In Bitburg habe es ihm gut gefallen, sagte Feil und zollte den Organisatoren ein dickes Lob. Dem schloss sich Wettbewerbsleiter Tobias Schulz uneingeschränkt an. "Die Veranstaltung ist reibungslos und wunderbar abgelaufen", berichtet Schulz. In der Tat habe sein Helferteam ganze Arbeit geleistet. So erzeugten sie nach dem Stromausfall am Donnerstag flugs eigenen Strom und betrieben damit das Wettkampfbüro samt Computertechnik weiter. "Großes Glück hatten wir auch mit dem Wetter, das von Tag zu Tag besser wurde", sagte Schulz. Das sportliche Niveau der Europameisterschaften bezeichnete er als erwartungsgemäß hoch: "In der Spitze gab es eine erstaunliche Breite höchster Leistungen. Von den ersten 15 Piloten haben wir sehr beeindruckende Flüge gesehen. Die Darbietungen der Finalisten waren ganz toll", fasst der Organisationsleiter die sportlichen Leistungen zusammen. Die Ergebnisse in der Einzelwertung: Europameister wurde Rüdiger Feil mit 3000 Punkten vor dem Schweizer Patrik Kessler (2924 Punkte) und seinem Landsmann Ennio Graber (2912). In der Teamwertung erreichte Italien mit 8425 Punkten Platz eins vor Österreich (8331) und Frankreich (8281). Das deutsche Team kam mit 8034 Punkten auf den sechsten Platz.

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