Fisch-Sterben in Altscheid

Weil aus dem Fahrsilo einer neuen Biogas-Anlage in Altscheid Sickerwasser in den darunter verlaufenden Urbach fließt, sind bereits unzählige Fische verendet. Das Problem ist bereits seit Wochen bekannt. Doch nach wie vor verunreinigt die Silageflüssigkeit das Gewässer, und auch der Echtersbach ist bereits stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

Altscheid. Für den Kreisfischereiberater Herbert Schneider gibt es da nichts schönzureden. "Der Echtersbach und der Urbach sind aufs Erheblichste gefährdet", sagt Schneider. Er selbst hat sich am Vortag ein Bild von der Lage gemacht, hat eine Weiheranlage besucht, in der viele Fische regungslos im Wasser treiben. Viele Fische liegen auf dem Grund der Teiche

Die meisten der Tiere liegen jedoch bereits auf dem Grund der Teiche, nur kann sie keiner sehen, weil sich das Wasser braun verfärbt hat. Grund für das Fischsterben und die extreme Wasserverunreinigung ist Sickerwasser, das aus dem Fahrsilo einer neuen, derzeit noch im Probelauf betriebenen Biogas-Anlage in Altscheid in den darunter verlaufenden Urbach fließt, der ein kurzes Stück weiter wiederum in den Echtersbach mündet.Und hier, nur wenige hundert Meter von dem Biogas-Betrieb entfernt, hat der Biersdorfer Dieter Müller eine der beiden Weiheranlagen gepachtet, in der sich jetzt konzentriertes Ammonium und tote Fische sammeln. Der Pächter geht davon aus, dass es Monate dauern wird, bis die Anlage wieder in Ordnung ist.Weiher müssten komplett abgepumpt werden

"In den Teichen ist so gut wie kein Sauerstoff mehr", sagt Schneider, und seiner Ansicht nach müssten die Weiher komplett abgepumpt und das Wasser samt Schlamm und Fischfäkalien entsorgt werden. Nur so könne verhindert werden, dass der qualitativ hervorragende Echtersbach noch weiter belastet werde. Während sich das Ausmaß des Schadens nach und nach zeigt, wird weiter oberhalb noch immer nach der Ursache gesucht. Ob es ein Planungs- oder Baufehler sei, könne man derzeit noch nicht sagen, sagt Rudolf Müller, Pressesprecher der Kreisverwaltung. In der Behörde sei das Problem bereits seit Ende Oktober bekannt, und um weiteres Auslaufen zu verhindern, werde jetzt eine Drainage-Leitung um die gesamte Anlage verlegt, über welche die unerwünschte Flüssigkeit dann in den dafür vorgesehenen Auffangbehälter kommen soll. Die Kreisverwaltung geht davon aus, dass die Anlagenbetreiber damit das Problem vorerst in den Griff bekommen. Auch wenn die eigentliche Ursache nach wie vor irgendwo unter dem Fahrsilo liegt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort