Als Anton Schon aus dem Haus kam, sah er, was passiert war. Das Auto seines Sohnes, der Giebel des Nachbarhauses und die Weidinger Straße in Orsfeld waren übersäht von violett-blauen Flecken. "Das ist eine ganz komische Sache", sagt Schon. "Mein Sohn hat direkt einen Eimer mit Wasser geholt und die Flecken beseitigt", erzählt er. "Das sah aus wie Tinte, hat aber nicht gerochen. Ich vermute, dass könnte der Inhalt einer Chemietoilette sein, der da runter gekommen ist", sagt Schon. Das Luftfahrbundesamt in Braunschweig widerspricht dieser Theorie in einem eigens für solche Fälle veröffentlichten Informationsblatt nicht. Normalerweise würden die Fäkalienabfälle bei Flugzeugen am Boden entsorgt. Nur wenn die Absaugventile nach der Entsorgung nicht richtig geschlossen seien, könne es vorkommen, dass die Flüssigkeit tröpfchenweise nach Außen tritt. Wegen der großen Flughöhen gefriere die Flüssigkeit und falle erst beim Eindringen in tiefere, wärmere Luftschichten herab. Dass es sich beim (Herab-)Fall in Orsfeld um den Inhalt einer Flugzeutoilette handelt, ist also unwahrscheinlich. Ebenso wie die Erklärung, dass es sich im die Darminhalte von Zugvögeln handelt, die Beeren gefressen haben. "Vogelkot ist normalerweise deutlich erkennbar", erklärt Dr. Peter Becker, Zoologe am Institut für Vogelforschung in Wilhlemshaven. Beeren würden normalerweise auch nur von Kleinvögeln gefressen, die nicht in solch großen Schwärmen ziehen, wie die Verschmutzungen vermuten lassen, sagt er.